Reisetagebuch: Mit dem Zug durch Friaul

Ingeborg Becker-Textor

 

Samstag, 11. September 2010

Eine neue Italienreise beginnt. Dieses Mal wollen wir das Friaul erkunden, mit Anreise über Österreich und Stopp in Villach. Zurück soll es dann über den Brenner gehen. So brauchen wir nicht zweimal die gleiche Strecke zu fahren.

Wir sind zeitig am Würzburger Bahnhof. Was ein Glück, dass wir so früh dran sind und Martin den Fahrplan studiert! Unser Zug hat nämlich 30 Minuten Verspätung. Aber wir erreichen noch einen früheren Zug!

In München angekommen, begeben wir uns sofort in die Lounge, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Es ist schon wirklich gut, wenn man BahnComfort-Kunde ist und diesen Service nutzen kann!

Dann geht es zu Gleis 5. Wir suchen unsere Plätze, richten uns ein, und jetzt kann es losgehen. Nein, die Abfahrt verzögert sich. Wir sitzen gemütlich und reden miteinander, es macht uns nichts aus. Bis Salzburg kennen wir die Strecke. Dann geht es durch die Berge, und wir haben viel zu sehen. Es ist schön, so durch die Landschaft zu "gleiten". Wir nähern uns unserem Ziel. Und nochmals eine Verspätung. Alles kein Problem, da wir nicht mehr umsteigen müssen.

Schließlich kommen wir in Villach an. Ein Blick auf den Stadtplan zeigt uns, wir müssen zum Hauptplatz. Es ist ein Spaziergang von ca. 10 Minuten. Der erste Eindruck von der kleinen Stadt ist ganz nett, wenn sie auch etwas kleinbürgerlich wirkt.

Dann stehen wir vor unserem Romantikhotel. Wir werden nett empfangen. Unsere Zimmer sind eine echte Überraschung. Wir bekommen ohne Aufpreis sogar eine Suite! Wir machen uns frisch und gehen dann zum Foyer. Vorher betrachten wir noch eine Vielzahl interessanter Kleinigkeiten im Treppenhaus. Phänomenal, wer in diesem Hotel schon gewohnt hat! Überhaupt ist die Geschichte des Hotels interessant: Das Gebäude wurde um 1500 erbaut und war von 1548 bis 1629 das Stadtpalais der Grafen Khevenhüller, eines der angesehensten und reichsten Adelsgeschlechter Kärntens. In diesem Zeitraum hielten sich z.B. Kaiser Karl V, Erzherzog Karl II. von Österreich, König Heinrich III. von Frankreich und Erzherzogin Margarethe von Habsburg hier als Gäste auf. Im Jahr 1629 wurde das Gebäude von Graf Widmann gekauft, der durch seine Handelsniederlassungen in Venedig ein großes Vermögen erworben hat.

Wir machen uns auf zum Bummel durch Villach. Vor allem wollen wir ein gutes Restaurant finden. Leider hat unser angepeiltes Haubenrestaurant Betriebsferien. Die Suche wird zu einer Enttäuschung, da viele Gaststätten geschlossen haben, Betriebsurlaub machen oder wenig ansprechend sind. Dafür gibt es Cafés über Cafés. Schließlich speisen wir bei einem Italiener. Es mundet uns köstlich, wir trinken aber österreichischen Wein zu italienischem Essen. Nach einem nächtlichen Bummel fallen wir schließlich ins Bett. Auch Reisetage sind anstrengend!

Sonntag, 12. September 2010

Der Sonntag beginnt mit einem köstlichen Frühstück, umrahmt von Harley-Davidson-Fahrern. Es ist nämlich Bikerwoche in Villach. Dann bummeln wir zu allen Sehenswürdigkeiten laut Stadtplan und danach entlang des Flusses Drau zu einer Wallfahrtskirche.

Anschließend machen wir uns auf zu einer Wanderung zur Burg Landskron. Der Weg - bei strahlendem Sonnenschein - wird immer schöner: herrliche Natur, an einem Bach entlang, durch kleine Weiler. Unser Ziel nähert sich nur langsam. Zuvor erreichen wir San Andrä und verspüren Hunger. Vor uns liegt ein altes Wirtshaus. Es gefällt uns auf Anhieb, und wir gehen gleich herein. Im Hof, gegenüber der riesigen Scheune, finden wir ein wunderbares Plätzchen auf Holzbänken und an einem rohen Holztisch. Das ist nach unserem Gusto - auch die Speisekarte: Alles kommt vom Hof! So entscheiden wir uns für gekochtes Ochsenfleisch mit Bratkartoffeln und Spinat bzw. für eine Jause, begleitet von naturtrübem Apfelsaft, Apfelmost, Apfelschnaps und Almdudler. Alles mundet köstlich. Wir versprechen nach dem Besuch auf der Burg wiederzukommen. Mindestens ¾ Stunde soll der Aufstieg noch dauern!

Es geht vorbei an einer Mautstelle und dann einen steilen Waldweg hinauf. Gut, dass wir nicht auf der Burg gegessen haben! Es wimmelt nur so von Touristen - da müssen sich Wirte keine Mühe geben, da die Gäste sowieso nur einmal kommen. Wir genießen den Ausblick hinunter auf den Seebach und den Beginn des Oisachersees. Dann die Berge! Davor Zuckerwattewolken! Den Affenberg besuchen wir nicht, auch nicht die Greifvogelschau. Aber wir umrunden die ganze Anlage. In der Burg, größtenteils Ruine, lauter Kommerz. Und von unten sah alles so schön aus!

Ganz gemächlich steigen wir wieder hinunter und kehren erneut in dem Wirtshaus ein. Der Wirt hat nicht geglaubt, dass wir wieder kommen würden. Jetzt lockt der leckere Kuchen und die Apfelgetränke. Zur Verdauung gibt es einen Kalmusschnaps, lecker und sanft. Und dann folgt der Gundeler Käse, eine Art Kochkäse. Natürlich frage ich sofort nach dem Rezept: Topfen/Quark bei 35 Grad 20 Stunden zugedeckt mit Tuch fermentieren lassen, dann etwas frischen Quark darunter rühren, etwas Milch, Butter, Kümmel... Es ist eine Köstlichkeit!

Circa 13 Kilometer sind wir gewandert, und mittlerweile ist es halb acht Uhr. So entscheiden wir uns für ein Taxi, das uns bis zum Hauptplatz in Villach bringt. Unsere Gesichter glühen von der Sonne; wir sind rechtschaffen müde. Also ab unter die Dusche, dann in den Whirlpool und entspannen!

Morgen geht es weiter nach Italien. Wir sind gespannt, was uns Venzone bringen wird...

Montag, 13. September 2010

Der Wecker klingelt. Dann geht es wieder zu dem exzellenten Frühstück; es muss bis zum Abend reichen. Schnell besichtigen wir noch die Jakobskirche von innen. Sie ist sehr beeindruckend, mit vielen alten Grabmälern u.a. auch von den Grafen Khevenhüller, von denen wir ja schon in unserem Hotel gehört haben.

Dann ziehen wir mit unseren Koffern wieder zum Bahnhof. Die Cafés auf dem Hauptmarkt sind trotz morgendlicher Kühle schon gut besetzt. Dann kommt der edle EC-Bus mit nummerierten Plätzen der 1. und 2. Klasse. Die Endstation Venedig, und viele Fahrgäste wollen dahin. So ist der Bus voll - nur gut, dass wir reserviert haben!

Die Fahrt durch die Berge ist wunderschön, wenngleich es natürlich auch viele Kilometer durch Tunnel geht. Draußen blüht der Stengelenzian; die schroffen Felsen strahlen in der Morgensonne. Wolken ziehen auf, aber bald sind wir hinter den Bergen, und in Italien scheint wieder die Sonne. Wir kommen an herrlichen Orten vorbei, von denen wir noch nie gehört haben. Aber so ist es ja bei einer Abenteuerreise in unbekannte Gefilde!

In Udine müssen wir umsteigen. Es bleibt noch Zeit für Piadine mit einem Kaffee, und dann geht es mit dem Bummelzug wieder nordwärts. Wir kommen durch Tarcento, Artegna, Gemona und erreichen dann Venzone. Der Ort sieht winzig aus. Es geht einige Meter auf einem Schotterweg und dann erreichen wir die Hauptstraße, die uns direkt ins Centro führt. Unsere Locanda ist sogar ausgeschildert! Wir erreichen die Stadtmauer und gelangen durch ein Stadttor hinein in die Altstadt. Wir sind vom ersten Moment an total begeistert! Alles wirkt malerisch und gepflegt, wenn auch manche Gebäude nach dem großen Erdbeben von 1976 wieder aufgebaut worden waren. Es geht auf mit Travertinplatten gepflasterten Straßen dahin. Links von uns taucht der Dom auf, mit der Kapelle der Mumien daneben.

Dann stehen wir auch schon vor unserer Locanda und rufen die Besitzerin per Handy an. Heute ist nämlich Ruhetag. Die Besitzerin bringt uns zu unseren Zimmern, die richtig kuschelig sind: Holzfußboden, Rosengardinen und -bettüberwurf, zwei Sesselchen, schöne Bilder... Wirklich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis! Wir packen nicht einmal aus, sondern gehen wenige Minuten später schon wieder los.

Jetzt wird Venzone per pedes erobert! Jeder Winkel ist schön. Lavendelprodukte sind eine hiesige Spezialität, und so findet man wirklich alles, was man aus Lavendel herstellen kann. Wir wandern über den Fluß und machen einen sehr schönen Naturspaziergang. Martin steigt hinauf nach San Catharina und kehrt mit Händen voller Feigen zurück. Wir hatten ja kein Mittagessen, lediglich ein Eis. Wir bummeln zu den Resten des Castellos, vorbei an Palazzis. Es ist wunderbar, wenn man sich einfach so treiben lässt und nicht weiß, was einen erwartet.

Wir gehen zum Dom. Dann besorge ich die Gettone zur Besichtigung der Mumien. Ein Pilz hat die Leichen konserviert. Und weiter geht es durch die Stadt. Das Licht ändert sich, und so ist der gleiche Weg anders und wieder schön. Mit Restaurants sieht es schlecht aus; alle haben am Montag Ruhetag. Brotzeit in einer Vinothek? Nein. Also gehen wir zur Via Pontenebba, der großen Staatsstraße, und finden dort ein Ristorante. Und das ist gut besucht. Kein Wunder, auch uns schmeckt das Essen vorzüglich: Risotto mit Steinpilzen, Melanzane Parmigiano, Huhn mit Polenta und Verdure alla griglia, Salsicce, Weißwein, Amaro, Limoncello. Wir bummeln heim und schlafen prächtig!

Dienstag, 14. September 2010

Das Frühstück in der Locanda ist typisch italienisch: Weißbrot, Butter, Marmelade, Cornetto gefüllt mit Marmelade, Kaffee, Tee. Wir besuchen einen Mini-Markt, kaufen Äpfel. Dann folgt noch ein Besuch in einem Lavendelladen. Die Einkäufe werden noch aufs Zimmer gebracht, und dann steuern wir dem heutigen Ausflugsziel entgegen: Der Bus bringt uns bis zum Bahnhof im neuen Teil von Gemona del Friuli. Von hier geht es steil bergauf zum Centro storico. Es liegt 200 Meter höher. Beim großen Erdbeben von 1976 wurden 70% der Stadt zerstört. Wenn man das schmucke Centro Storico sieht, dann kann man das kaum glauben. In einem Durchgang neben dem Rathaus erinnert eine Reihe von Fototafeln an dieses schreckliche Ereignis. An vielen Stellen im Ort gibt es Schilder mit Bildern aus der Zeit vor und nach dem Erdbeben.

Über die Scala Lombardia steigen wir hinauf zu den Überresten der Burg, Die Reste sind nur gesichert, wurden aber noch nicht renoviert. Wir genießen die grandiose Aussicht auf die Stadt, den Dom und vor allem auf die Berge - und das alles bei tiefblauem Himmel, Sonne, klarster Sicht und einzelnen weißen Wölkchen.

Dann steigen wir hinunter zum Dom Santa Maria Assunta mit seiner herrlichen Fassade und dem überlebensgroßen Christopherus. Im Tympanon sind ein Pferd mit drei Köpfen und die schlafenden Könige. An der Säule beim Hauptportal klebt ein riesiger Falter, die Flügel fotogen ausgebreitet. Beeindruckend ist das Innere der Kirche mit dem vergoldeten Bilderrelief aus Lindenholz. Es gibt herrliche Seitenaltäre und Überreste von Fresken.

Wir gehen zurück zum Rathaus und entdecken eine Infostelle. Dort erhalten wir Broschüren mit alten und neuen Bildern von Gemona. Die beiden einzigen Restaurants haben Ruhetag. So entscheiden wir uns für ein Stück Pizza und ein Getränk. Leider gibt es danach kein Eis; die Gelateria hat Mittagspause bis 15.00 Uhr. Naja, dann müssen wir uns eben auf das Abendessen freuen...

Bei der gestrigen Fahrt von Udine nach Venzone haben wir auf einem Hügel die Kirchen von Artegna gesehen - oder war es eine Burg? So wandern wir also nach Artegna. Naja, erst einmal finden wir dort eine Eisdiele. Dann steigen wir hinauf auf den Hügel. Riesengroß sind die Kirche und der Kirchturm daneben; etwas höher gelegen finden wir die Reste des Castello. Noch weiter hinauf gelangen wir zu Ausgrabungen, den Resten einer Zisterne und zur Kirche San Martino. Und der Ausblick, einfach grandios! Die Straße der drei Kirchen - Via dei tre chiese - geht es hinunter, vorbei an Kiwibäumen in einem Garten. Der Weg zum Bahnhof ist doch länger als gedacht. Dann kämpfen wir mit dem umständlichen Fahrkartenautomat. Das Abstempelgerät funktioniert nicht - und Fahrkarten ohne Stempel sind ungültig. Also gehen wir im Zug gleich zum Schaffner. Er setzt sich erst einmal neben uns und entwertet jeden Fahrschein mit einem handschriftlichen Vermerk, Unterschrift und Uhrzeit. Eine wirkliche Arbeitsbeschaffungsmaßnahme!

Dann erhebt sich hinter uns ein alter Herr und kratzt alle seine Deutschkenntnisse zusammen: Er sei vor 30 Jahren schon einmal durch Würzburg gekommen, hätte in Detmold gearbeitet, dann in Stuttgart. Aber schon ist Venzone erreicht, und wir müssen uns leider verabschieden.

Wir probieren einen anderen Weg vom Bahnhof aus, weil er asphaltiert ist. Dann gelangen wir zu einer ordentlichen Treppe, die aber vor einer Fahrbahnplanke endet. Eine Überquerung der stark befahrenen Staatsstraße ist hier nicht möglich. Vielleicht wurde sie mit EU-Mitteln gefördert, und das Geld hat für einen Fußgängerüberweg nicht mehr gereicht?

Jetzt sind wir wieder daheim und sitzen gemütlich vor einer Bar im Freien bei Kaffee und Wasser. Ein schöner Tag. Wir gönnen uns eine Dusche und 30 Minuten Siesta. Dann sitzen wir in Innenhof unserer Locanda beim Abendessen: hausgemachte Tagliatelle mit Pilzen, Tortellini in Buttersauce, gemischter Salat, Filetto mit Steinpilzen, Wolfsbarsch und Thunfisch vom Grill, Panna cotta, Pfisichtiramisu, Wein aus Cormons, Aqua, Grappa, Kaffee.

Mittwoch, 15. September 2010

Um 8.30 Uhr wird gefrühstückt, und dann geht es auf einen Abschiedsbummel durch das morgenfrische Venzone. Es ist einfach schön. Noch ein Kaffee im Cafe Vecchio, und dann gehen wir zur Bushaltestelle. Der übernächste Bus geht direkt nach Udine. Beim Tabacchi gab es keine Fahrkarten mehr - und nun auch nicht im Bus. Der Fahrer ist super nett: In Gemona hält er vor einer Bar, springt aus dem Bus und kauft die Tickets für uns. So etwas würde in Deutschland wohl kaum passieren!

Nach knapp einer Stunde erreichen wir den Busbahnhof in Udine und fahren 30 Minuten später mit dem Bus nach Cividale. Circa 40 Minuten lang geht es über schmale Straßen und durch schmucke kleine Dörfer. In Cividale sind es dann knapp 10 Minuten bis zu unserem B&B. Es ist wirklich in einem Palazzo! Die Vermieterin ist sehr nett; die Zimmer sind filmreif. Wir werden gleich mit Info-Material ausgestattet und erhalten Tipps für Restaurants. Die Sonne scheint, und so gehen wir sofort los und verzichten erst einmal auf das Mittagessen. Stattdessen erkunden wir jeden Winkel der Stadt. Es gibt zwischendurch Kaffee und Wasser, später ein Eis. Wir besichtigen den Dom, gehen zur Teufelsbrücke, genießen die Ausblicke von verschiedenen Belvederes. Die Schlucht mit dem Fluss und den Spiegelungen ist wunderschön. Und dazu dieses Traumwetter!

Wir gehen noch ins Dommuseum und zum Tempietto Longobardo. Leider ist hier fast alles eingerüstet, und unsere Fantasie ist gefordert. Idyllisch ist der Kreuzgang mit den riesigen Bäumen und den wunderbaren Blumen. Und weiter geht es über Plätze und durch kleinste Gässchen. Fresken und Skulpturen schmücken die vielen Palazzi.

Zwischendurch studieren wir Speisekarten und entscheiden uns für eine etwas entlegenere Trattoria. Wir sind die ersten Gäste und kommen mit der Chefin gleich ins Gespräch. Sie kommt aus Udine und gibt uns wunderbare Tipps für Udine und einen Museumsführer durch das Friaul. Von der Speisekarte wählen wir Aqua, Vino Malvasia, San Daniele Schinken und eine gemischte Platte mit friaulischem Käse, Feigen- und Kürbismarmelade, Kürbisgnocchi, Ravioli mit Ricotta und Kräutern gefüllt, Agnello vom Grill, Polenta mit Pilzen, Rinderlende in Mohn- und Sesamkruste, Profiteroles, Torta Ricotta, Kaffee, Grappa Nonino und Sambuca; es folgt noch eine Runde vom Haus. Es hat uns gut gemundet, und wir haben uns auch viel Zeit gelassen. Kein Abendspaziergang mehr, Bett ist angesagt!

Donnerstag, 16. September 2010

Ein wunderbares Frühstück in einem kuscheligen Küchen-Esszimmer lässt uns gut in den Tag starten. Es gibt sogar selbstgebackenen Kuchen! Unser heutiges Programm heißt Udine. Wir nehmen die kleine Privatbahn und fahren in 19 Minuten nach Udine. Dann bummeln wir los. Schon nach wenigen Schritten kommen wir an herrlichen alten Gebäuden vorbei, aber auch an interessaten Geschäften. Ein kleiner Schmuckladen zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. Hier gibt es ausgefallene Dinge, z.B. ägyptisch nachempfundenen Stücke aus herrlichen Halbedelsteinen.

Weiter geht es über interessante Plätze. Leider sind viele schöne Blicke durch Zelte, Verkaufsstände und Buden verbaut, denn gerade wird "Friaul Doc 2010" aufgebaut, eine Art Markt mit unzähligen Essständen, aber auch interessantem Kunsthandwerk aus der Region. Zudem gibt es Infostände über das Friaul, seine landwirtschaftlichen Produkte wie Wein, Käse, Pilze und Gubana (Gebäck). Überall wird noch geschleppt, geklopft und gehämmert. Es riecht nach Fettgebackenem und Bratwürsten.

Vor uns taucht die riesige Kathedrale di Santa Maria Annunziata, die zwischen 1236 und 1461 erbaut wurde. Wir lassen uns weiter treiben zur ehemaligen Kirche San Francesco, heute eine Ausstellungshalle mit edelstem Kunsthandwerk, von Schmuck bis Wohnaccessoires. Herrliche Reste von Fresken lassen uns die ehemalige Schöheit erahnen. So ganz nebenbei studieren wir noch die Speisekarten der drei Restaurants, die man uns empfohlen hatte. Eines erweist sich als Touristenfalle, das andere ist eine Enoteca, und so wählen wir das dritte. Wir werden dort später essen. Aber jetzt geht es erst noch zu weiteren Sehenswürdigkeiten. Alles erinnert von der Architektur her an Venedig, und auch dem venezianischen Löwen begegnen wir immer wieder.

Dann gehen wir in das Restaurant für ein echtes Schlemmeressen; die Gaststätte hat den Michelinstern wirklich verdient. Wir teilen uns eine gemischte Vorspeisenplatte mit sanftem Birnensenf und einem Pflaumenchutney. Es folgen Suppe mit Orzo und Fagioli, eine Art Risotto von Orzo mit Schinken auf Radicchio, Filet vom roten Tunfisch auf Ruccola und Tomaten, Filet von der Trotta mit gedämpftem Gemüse, Trottasalat auf Ruccola mit Forellenkaviar, Maskarponecreme mit Millefoglie und Frutti di Bosco, Kaffee mit süßem Mandelgebäck und schwarzer Schokolade, ein gepflegter Weißwein, Aqua, Vino dolce, und zum Schluss gibt es vom Haus einen sanften Grappa. Da auf Beilagen und "Pappsaucen" in Italien grundsätzlich verzichtet wird, ist dies keineswegs eine Völlerei. Es war einfach total gut!

Leider hat es schon während unseres Essens draußen stark geregnet. Trotzdem setzen wir unseren Erkundungsgang fort. Wenn gerade wieder ein Regenguss niedergeht, dann schützen uns die Arkaden oder eine Loggia. Apropos Loggia: ein bisschen Venedig in Udine.

Wir steigen noch hinauf zum Castello, immer schön regenbeträufelt. Der Blick auf die Stadt gibt nicht so viel her wie der Bummel durch die Straßen. Dann gibt es noch einen Kaffee in einer schönen Bar. Ganz flott geht es dann zum Busbahnhof, und gegen 19 Uhr sind wir wieder in Cividale. Statt Absacker gibt es noch eine Kugel Eis, und dann ist wieder ein toller Tag vorbei.

Freitag, 17. September 2010

Es muss die ganze Nacht geregnet haben. So lassen wir uns viel Zeit für das wunderbare Frühstück und einen Plausch mit unserer Wirtin. Ich eile schnell zu einem Haushaltswarengeschäft: Wir brauchen dringend einen anderen Adapter, denn der Stecker vom Akku für das Netbook passt nicht. Wir statten uns mit Regenzeug aus, gehen zum Bahnhof und nehmen den Bus nach Nimis. Die Fahrt ist sehr schön: Es geht kurvenreich in die Berge. Nach einigen Fermatas haben wir unser eigenes "Bustaxi".

In Nimis schüttet es; die Berge in den Wolken verschwunden. An eine Wanderung zu der Tropfsteinhohle, zwei Kirchen und einer Burg ist nicht zu denken. Aber der Regen könnte ja irgendwann aufhören. Also gibt es erst einmal einen Kaffee und dann ein Gläschen Romunaldo. Was tun? Wir entscheiden uns für den nächsten Bus zurück. Dieses Mal geht es recht unterhaltsam zu: Eine runde Italienerin unterhält die wenigen Fahrgäste. Immer wieder dreht sie sich zu uns um. Wir verstehen leider nichts, denn sie spricht friaulisch!

Wieder in Cividale angekommen, gehen wir zuerst zur Teufelsbrücke. Schon auf der Busfahrt haben wir gesehen, dass die kleinsten Bächlein zu reißenden Strömen angewachsen sind. Es muss in der Nacht in den Bergen unendlich viel geregnet haben. Und dann stehen wir auf der Brücke, und unten tobt der Natisone. Gestern war er noch ein Rinnsal mit Kiesbänken (wir sind im Flussbett spazieren gegangen), heute ist er ein brauner, brausender Strom. Das Tempietto spiegelt sich nicht mehr im Wasser...

Wir gehen zurück zum Dom und entscheiden uns, in einem Restaurant ein urtümliches friaulisches Essen zu uns zu nehmen: Weißwein und Rotwein, Gemüsesuppe mit Orzo, Frittata mit Kräutern und Polenta, Frico mit Kartoffeln und Polenta. Frico ist ein friaulisches Nationalgericht. Es wird oft mit Soufflé übersetzt, hat damit aber gar nichts zu tun. Wie ein Laib Brot sieht es auf dem Teller aus. Es ist innen hohl; auf dem Boden befinden sich klein gehackte Kartoffeln. Darüber befindet sich geschmolzener und wieder erstarrter Käse. Es sieht aus, als hätte jemand den Käse aufgeblasen. Verrückt. Hinterher gibt es Gubana (eine Art Nussrolle). Eigentlich muss es in Sliwowitz eingeweicht werden. Das es nicht so serviert wird, wird ein Glas Grappa darauf gegossen. Ein wirklicher Hochgenuss!

Wir gehen nach dem Essen nochmals zum Belvedere San Martino. Der Fluss fasziniert uns. Wir gehen zur alten Mühle. Dort wo wir vorgestern standen ist das Wasser jetzt mindestens 1 ½ Meter hoch. Weiter am Fluss entlang entdecken wir noch das Stadttor San Pietro mit einem interessanten Palazzo daneben. Die Straße führt in den Stadtteil Borgo S. Pietro. Wir folgen der Straße bis zur Brücke und gehen dann der Via Lazarus entlang wieder bis zur Teufelsbrücke.

Am Abend fahren wir nochmals nach Udine, Auch dort regnet es leicht. An den Ständen von "Friaul Doc 2010" ist nicht viel los. Selbst der Feuerschlucker hat kaum Zuschauer. Wir ignorieren den Markt, wollen lieber nochmals durch die Gassen bummeln. Aber ohne Kunstgenuss geht es nicht: Wir besuchen noch die Chiesa della Carmine. Es regnet und regnet. An den Essständen macht uns nichts an, und auch die Bars sind nicht verlockend. So schlagen wir die Richtung zum Bahnhof ein und fahren schon recht früh nach Cividale zurück.

Auch dort regnet es. Wir laufen einen anderen Weg und gelangen zu einem Standbild von Cäsar vor dem Dom. Die Luftfeuchtigkeit dürfte 100% betragen, aber das Thermometer zeigt noch 20 Grad. So können wir bei einer Bar in der Loggia noch draußen sitzen, und Martin bekommt seinen ersten Negroni auf dieser Reise. Alles um uns herum ist angeleuchtet, und die Pflanzen in den Kübeln haben ein mystisches Grün. Wir wohnen gleich um die Ecke, so ist unser Heimweg kurz. Aber es gilt noch Wäsche zu waschen.

Samstag, 18. September 2010

Aufgestanden wird wie gewohnt, denn unsere Weiterfahrt wird erst um 13.00 Uhr sein. Beim Frühstück sitzen zwei neue und sehr schweigsame Gäste. Wieder gibt es u.a. den selbst gebackenen Kuchen.

Draußen pladdert es schon wieder, aber Taxis gibt es in Cividale nicht. Wir bezahlen das Zimmer und können unser Gepäck im Frühstücksraum stehen lassen; den Schlüssel werden wir mittags im Flur ablegen.

Unser Weg führt uns trotz Sturm - wir können die Schirme nicht aufspannen, so bläst es - hinunter zur Teufelsbrücke über den Natisone. Der Wasserpegel ist noch weiter gestiegen. Das wird spannend, wenn wir daheim Fotos von drei Tagen nebeneinander legen: vom Rinnsal mit Kies- und Sandbänken zum Fluss und dann zum reißende Strom.

Dann steuern wir das Museum in einem von Palladio entworfenen Palazzo an. Auf drei Ebenen befinden sich eine vielfältige Sammlung aus römischer Zeit, der Sarkophag des Langobarden Herzogs Gesulf, Grabbeigaben aus verschiedenen Nekropolen (vermutlich aus dem 5. bis 7. Jahrhundert), langobardische Fibeln und andere Schmuckstücke, Waffen und Gefäße. Wir gehen zum Marktplatz, auf dem heute nur wenige Stände zu finden sind. Bei diesem Wetter macht nur der Regenschirmverkäufer ein Geschäft. So trinken wir vor einer Bar einen Cappuccino und dann noch ein Glas Wein.

Anschließend holen wir das Gepäck und schlagen den Weg zum Bahnhof ein. Es schüttet, was das Zeug hält. Auf dem Busbahnhof gibt es Unmengen von Schülern und einen richtiger Busstau - aber nur einen einzigen APT-Bus. Ein netter Fahrer verstaut unser Gepäck, und dann fahren wir erst einmal alle Schulen in Cividale ab und sammeln die Schüler auf. Danach geht es nochmals zurück zum Bahnhof und anschließend über kleinste Landstraßen in Richtung Cormons. Bis wir ankommen, sind alle Schüler zwischendurch ausgestiegen.

In der Via Roma, unweit des Zentrums, steigen wir aus. Unser erster Eindruck ist gut: ein hübsches und vor allem gepflegtes kleines Städtchen. Es schüttet immer noch; wir müssen durch den Regen. Ohne große Mühe finden wir unser Hotel. Wir beziehen unser Zimmer und laufen gleich wieder los. Vorbei am Dom erreichen wir das Rathaus. Mittlerweile steht das Wasser in den Straßen. So gehen wir in eine nette Enoteca und beschäftigen uns in den nächsten vier Stunden mit einer kleinen Brotzeit und einer Weinprobe. Wir beobachten die Regenbäche, die vom Sonnenschirm auf das Pflaster stürzen, und die großen Wassertopfen, die von der Straße wie Fontänen in die Höhe spritzen. Unglaublich, was vom Himmel fällt! Wir sitzen gemütlich und trocken, aber aus unserem Plan - einer Wanderung durch Weinberge zu einer Burg und einer Wallfahrtskirche - wird nichts.

Jedoch lernen wir verschiedene Weine des Friaul kennen und die sind wirklich großartig. So schreiben wir mal auf, von welchem Winzer wir was getrunken haben:

  • Castello die Spessa: Ribolla
  • Aldo Polencic: Tocai Friulani Ulivi DOC Colli
  • Gradnik: Tramino DOC Colli
  • Sturm: Friaulana DOC
  • Sturm: Cabernet Sauvignon
  • Polje: Refosco
  • Bastiani Barbara: Cabernet Franc
  • Gradnik: Collio Rosso

Alle Weine sind vorzüglich. Aber wir werden sie in Würzburg wohl nirgendwo auftreiben können...

Es hört auf zu regnen, und wir gehen raus - wollen mal sehen, ob wir das empfohlene Restaurant finden. Laut dem Stadtplan dürfte es nicht allzu weit sein. Aber wie sehen die Straßen aus! Das Regenwasser hat die Kanaldeckel hochgedrückt und weg geschoben. In den Kanälen rauscht es wie an Wasserfällen. Wieder beginnt es zu regnen, und so geben wir die Restaurantsuche auf und steuern unser Hotel an.

Die dortige Gaststätte ist eine positive Überraschung. Sie ist ein echter Familienbetrieb und bestimmt das am besten besuchte Restaurant am Ort. Alleine 70 Pizzen werden abgeholt, während wir dort sitzen. Wir essen Gnocchi mit Salmone, Gnocchi mit Gorgonzola, Saltimbocca alla Romana, Verdure grigliata und Meringa. Zum Abschluss bekommen wir noch einen Limoncello spendiert. Draußen gibt es ein Gewitter mit Wolkenbruch. In den Nachrichten zeigen sie Überschwemmungen hier in der Gegend.

Sonntag, 19. September 2010

Heute wird etwas später gefrühstückt. Die Überraschung beim Öffnen der Fensterläden: Es ist ein Traumwetter draußen, blauer Himmel und Sonnenschein! Wir machen uns gleich auf den Weg, Cormons zu erkunden. So kommen wir am Konvent der Franziskaner vorbei mit der Kirche San Leopold, davor ein idyllischer Springbrunnen mit Fischen. Durch kleine Gässchen bewegen wir uns voran bis zur Abzweigung in Richtung der Chiesa dell Soccorso. Es geht steil bergan. Erst ist es noch eine asphaltierte Strasse, dann wird es ein gerillter Betonweg und danach geht es auf einen alten gepflasterten Weg. Alles ist noch nass und voller kleiner Wasserbäche. Man muss ganz schön aufpassen. Aber wir werden belohnt für den Aufstieg zur Chiesa dell Soccorso, im Volksmund auch St. Anna-Kirche genannt: Der Ausblick von hier oben ist einfach grandios! Was ein blauer Himmel und Sonnenschein so alles bewirken können.

Weiter steigen wir hinauf zu den Resten des Castello. Die Burg ist nur mehr in Fragmenten erhalten und wird gerade restauriert. Der Ausblick ist allerdings noch schöner - ein richtiger Rundblick, und selbst die entfernten Felsmassive der karnischen Dolomiten heben sich klar vor dem blauen Himmel ab. Zum Abstieg folgen wir einer kleinen Straße bis zur Kirche. Wir beobachten herrliche Schmetterlinge, dickste Regenwürmer und Eidechsen; eine Hausschnecke wird gerade von einem Käfer ermordet. Fotomotive gibt es wirklich viele! Wir folgen der Panoramastraße ohne Verkehr hinunter nach Cormons. Man muss immer wieder stehen bleiben und die Landschaft genießen.

Vor uns auf der Straße sitzt eine Gottesanbeterin und rührt sich nicht vom Fleck. Dann erreichen wir den Ort und steuern das gestrige Restaurant für das Mittagessen an. Die Pizzas haben uns gestern Abend angemacht. Doch heute am Sonntagmittag ist das Lokal leer. Dann geht es auf die Piazza zu einer kurzen Siesta auf einer Bank, danach auf ein Aperol im Café. Anschließend besichtigen wir noch die Kirche San Catarina, einige Palazzi und das Theatro Communale. Der Dom ist leider geschlossen. Um das kleine Centro Storico rundet sich die Centra, eine doppelte Häuserreihe, wie eine Bastion. Mittendrin befindet sich ein malerischer kleiner Platz.

Und dann geht es wieder in die Enoteca. Die leckeren Weine munden uns, dazu gibt es etwas Käse und Brot. Wir beobachten die anderen Gäste, sprechen mit einem Ehepaar und der Bedienung. Letztere spendiert uns noch ein Extraschlückchen. Um 21.30 Uhr sind wir wieder im Hotel.

Montag, 20. September 2010

Heute wollen wir bereits um 8.30 Uhr frühstücken. Neben anderen Gästen stehen wir vor der verschlossenen Tür zum Restaurant. Unser Wirt hat wohl verschlafen. Naja, 10 Minuten Verspätung, das ist nicht die Welt!

Dann ziehen wir unsere Koffer zum Bahnhof und wählen den Weg, den wir am Tag zuvor beim Spaziergang erkundet hatten. Am Bahnhof kaufen wir die Tickets, 70 Bahnkilometer für 5,50 Euro. Die Zeit reicht auch noch für einen leckeren Cappuccino und einen Blick in die Zeitung: Die Wettervorhersage ist sehr gut. Dann geht es mit dem Regionalzug über Gorizia und andere Orte nach Trieste Centrale. Pünktlich sind wir da. Vom Bahnhof aus ist unsere Unterkunft leicht zu finden. Sie ist in einem alten grauen Haus. Innen befinden sich ein breites Steintreppenhaus und ein herrlicher alter Aufzug; dann stehen wir im ersten Stock vor einer modernen Glastür. Die Mädels an der Rezeption sind sehr nett. Wir stellen unser Gepäck ab, holen uns noch Restaurantempfehlungen und ziehen dann los auf unseren ersten Schnupperspaziergang durch Trieste. Wie immer lassen wir uns treiben.

Wir besuchen die Kirche San Antonio und zünden eine Kerze an. In der Kirche betrachten wir ein großes Ölgemälde: die Hl. Anna unterrichtet Maria. So ein Gemälde haben wir noch nie gesehen! Wir spazieren an vielen wunderschönen alten Palästen und an der Synagoge vorbei, kommen zur Piazza Oberdan, von wo die "Bergstraßenbahn" nach Opiccina fährt, und passieren den riesigen Justizpalast. Dann geht es zum Mittagessen in ein Restaurant. Der Besitzer kommt aus Apulien, das erkennen wir sofort an der Speisekarte. Also starten wir mit Burrata und verschiedenen Sorten von Puntarella. Dann gibt es frittierte Calamari bzw. Costata con Spinacio sowie Minibaba mit Orangencreme zum Nachtisch. Danach können wir unsere Unterkunft beziehen; das Zimmer ist fantastisch. Ohne längeren Aufenthalt geht es sofort ans Mare nostrum.

Der Lungomare wird gesäumt von herrlichen Gebäuden wie z.B. dem Palazzo di Governo, der mit einzigartigen Mosaiken und Skulpturen dekoriert ist. Alles wird von der Sonne angestrahlt. Dann spazieren wir hinaus auf die Mole. Überall sitzen oder liegen Leute auf den Steinen und genießen die Sonne; es gibt nur wenige Bänke. Das Mittelmeer ist glatt wie ein Handtuch; der Himmel ist strahlend blau. Im Wasser tummeln sich ganze Heerscharen von Fischen und riesige Quallen mit violetten Tentakeln. Sie kommen ganz nah an die Oberfläche und lassen sich gut fotografieren.

Wir gehen zum Bahnhof und erkundigen uns nach einem Bus nach Miramare. Park und Schloss sind mit dem Stadtbus für 1,10 Euro zu erreichen, nach 12 Stationen. Die Busfahrt geht immer am Meer entlang. Wir gehen durch einen der Nebeneingänge in den Park. Wirklich grandios! Dann erreichen wir den Palast, ein richtiges Märchenschloss. Wir besichtigen auch die Überreste der Kapelle und genießen den grandiosen Ausblick vom Belvedere. Beim Umrunden des Schlosses entdecken wir Fotomotive ohne Ende! Das Frühabendlicht trägt noch seinen Teil dazu bei. Wir machen auch wieder eine Reihe von Naturbeobachtungen: Dschungel im Park, eine Wespe, die gerade einen Heuhupfer verzehrt, mörderische Ameisen auf einem Riesenregenwurm, Dutzende von Kormoranen auf den Felsen am Ufer...

Für den Rückweg wählen wir die Promanade am Meer. Die Straße läuft parallel, sodass wir jederzeit zum Bus abzweigen können. Es geht an einigen Badestränden und kleinen Strandbars vorbei. Viele Männer haben ihre Angeln ausgeworfen und wollen wohl für das Abendessen sorgen. Wir suchen uns eine gemütliche Bank und warten, bis die Sonne im Meer versinkt. Was für ein Sonnenuntergang! Dann ist die Sonne weg, und schlagartig wird es kühl. Wir gehen zur Bushaltestelle. Auf der Straße sieht man noch Laub, Äste und Lehm - was der Regen so alles von den Hängen gespült hat.

Mit dem Bus fahren wir dann bis Piazza Oberdan und kaufen noch ein Lakritzeis. Am Abend geht es durch das nächtliche Trieste. Am Canale Grande lassen wir uns zu unserem Absacker nieder...

Dienstag, 21. September 2010

Um 9 Uhr gehen wir nach unten in die Bar zum Frühstück. Dann sind wir bereit für einen erlebnisreichen Tag. Die herrlichen Bauwerke leuchten in der Sonne und zeigen uns ihre ganze Schönheit. Auf der Piazza Ponte Rosso ist ein altes kleines Karussel aufgebaut und ein winziger Markt mit Obst, Gemüse, Honig und Backwaren aus der Region. Es ist einfach malerisch. Martin beobachtet Meeresgetier im Canale Grande. Dann ist die Chiesa serbo-ortodossa di San Spiridione an der Reihe. Sie ist sehr interessant!

Wir laufen weiter zum Meer, bleiben aber auf der Landseite. Die Piazza dell‘Unita d`Italia ist einzigartig. Der Platz zeichnet sich durch seine außergewöhnliche Weite und Schönheit und seine unmittelbare Nähe zum Meer aus. Er wird vom Regierungspalast, den Palästen der großen Versicherungsgesellschaften und dem Rathaus mit dem Glockenspiel gesäumt, davor das Skulpturenmonument gekrönt von einem fliegenden Engel. Dann gelangen wir zur griechisch-orthodoxen Kirche San Nicolo mit Mönchschorgesang vom Band. Sie unterscheidet sich stark von San Spiridione, wird durchzogen vom Duft der Bienenwachskerzen.

Jetzt wird die Straße überquert, und wir sind am Meer. Wir kommen zum Yachthafen, passieren das Aquarium und das Schifffahrtsmuseum. Dann wenden wir uns wieder den kleinen Gässchen in der Altstadt zu. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants, die uns aber nicht so richtig anmachen. Schließlich entdecken wir ein Buffetrestaurant. Wir sitzen auf der Straße und erleben die typisch italienische Mittagspause. Familien und Schlipsträger kommen und gehen. Wir essen Gemüsesuppe mit Orzo, Melanzane mit Parmigiano, Knödel mit Gulasch, Bratwurst mit Pilzen, eine riesige Cremeschnitte und Kürbistorte. Danach ist ein Amaro fällig. Wir können nicht mehr papp sagen.

Dann brechen wir zur Kathedrale San Giusto auf. Es geht auf Umwegen bergan, vorbei an San Michele, durch einen herrlichen Park. Dort wird Mittagsschlaf gehalten. Dann kommt der restliche Aufstieg. Neben der Kathedrale befindet sich noch ein Castello. Auf dem Rückweg zum Meer besichtigen wir noch die Kirche Santa Maria Maggiore. Ein wenig später sitzen wir auf der Mole; der Sonnenuntergang ist wieder ein grandioses Erlebnis. Auf dem Rückweg spazieren wir durch 1001 Nacht, denn so wirken die beleuchteten Bauten. In der Bar neben unserer Behausung wird noch ein Schlaftrunk zu sich genommen.

Mittwoch, 22. September 2010

Der Tag beginnt um 9 Uhr mit dem Frühstück. Wir werden begrüßt als kenne man uns schon ewig. Es ist in Italien immer wieder faszinierend, welche Wirkung ein paar freundliche Worte in einem Lokal zeitigen. Dies gilt ganz besonders, wenn die Mama gekocht hat oder wenn man einfach nur die Küche überzeugend lobt - nicht mit leeren Worten, der Höflichkeit halber, sondern mit einem überzeugenden Strahlen im Gesicht. Und wir kriegen noch ein Schälchen mit Keksen serviert...

Dann gehen wir zur Piazza Oberdan, zum Ausgangspunkt der Straßenbahn nach Villa Opicina. 1,10 kostet die Fahrt mit dem historischen Gefährt hinauf auf den Berg. Es rattert und wackelt, die Strecke wird steiler und steiler. Die Einheimischen machen es richtig und setzen sich mit Sicht bergauf; wir wollen natürlich bergab schauen und rutschen fast von den glatten alten Holzbänken. Wir hatten Angst, dass wir viele Touristen antreffen würden, aber die Bahn war höchstens zu 50% besetzt.

Oben angekommen fragen wir uns gleich zum Bus 46 durch, der soll uns nämlich zur Grotta Gigante bringen. Wir wollen auf keinen Fall den nächsten Bus versäumen, und so warten wir in der Sonne. Mit dem Bus geht es durch das Dorf, dann durch eine Karstlandschaft, und schließlich sind wir angekommen. Wir laufen eine kaum befahrene Straße entlang, gelangen zu einer Bar und trinken erst noch Kaffee und Wasser. Dann gehen wir zum Eingang der Grotte. In 10 Minuten gibt es die nächste Führung. Eintritt 9,00 Euro. Bis es losgeht besuchen wir noch die Ausstellung, die das Entstehen der Grotte verdeutlicht und Lebewesen zeigt, die in der Grotte leben oder deren Überreste man dort gefunden hat. Es ist interessant. Die Höhle wurde übrigens schon im Jahr 1840 entdeckt. Dann lesen wir das Hinweisschild: 500 Stufen runter, 500 Stufen rauf. Wir betrachten Aufnahmen von der Grotte. Sie vermitteln aber nicht die Realität. Die ist überwältigend!

Mittlerweile ist noch eine Schulklasse aus Deutschland angekommen; sie wird mit uns an der Führung teilnehmen. Die Erklärungen werden übrigens in der jeweils benötigten Sprache per Lautsprecher an den entsprechenden Aussichtspunkten übertragen und sind so besten zu verstehen.

Tja, und dann stehen wir in der Höhle! Wir sind von der ersten Sekunde an überwältigt. Da und dort sieht man tief unten oder weit oben gespenstische Lichter, Wege und Stege. Ein Blick hinunter, fast in die Ungewissheit der Hölle. Es herrscht Todesstille; nur ein paar Wassertropfen sind zu hören und dann die Schritte auf den nassen Stufen. Die Führerin ermahnt immer wieder zur Ruhe. So wird es fast ein meditativer Spaziergang. Wir steigen hinab, Stufe um Stufe, Kurve um Kurve. Es hat 12,5 Grad und eine extreme Luftfeuchtigkeit. Man weiß nicht so recht, ob man schwitzt oder vom Wasser genässt wird. Wie in einen tiefen Schlund geht es hinab. Links und rechts Stalagmiten und Stalagtiten in herrliche Farben, in Brauntönen und Türkis. Kleine Algen wachsen an den Wänden. Sie werden durch die Sporen verbreitet, die die Besucher hereintragen. Es ist fantastisch, unbeschreiblich, mysteriös, geheimnisvoll, ein wahres Naturwunder. Irgendwie ist die Wirkung auf uns so groß, dass wir gar nicht merken, wie die Zeit vergeht und welche Stufenleistung wir hier erbringen. Wir kommen zu einem Belvedere, zu Altären. Man muss immer wieder stehen bleiben, schauen und staunen. Keiner von uns hat je so etwas erlebt. Schließlich stehen wir in der Halle, die 99 Meter hoch, 76 Meter breit und 168 Meter lang ist. Der Petersdom würde hier hineinpassen.

Jetzt geht es wieder hinauf, erneut 500 Stufen. Da es ein anderer Weg ist, gibt es neue faszinierende Ausblicke. Es ist ein wirkliches Naturwunder! Ein pakistanisches Paar kommt nur schwer voran. Der Mann ist fix und fertig; völlig untrainiert hat er sich auf diese Höhlenwanderung begeben. "Never again", sagt er. Wir unterhalten uns mit der Führerin, die immer wieder Pausen einlegt, damit der Pakistani wieder zu Atem kommen kann. Sie erzählt, dass die Höhle im Besitz des Alpenvereins sei und es keine öffentlichen Zuschüsse gäbe. Das Personal werde von den Eintrittsgeldern bezahlt. Erst seit 1996 gäbe es den Rundweg mit seinen stählernen Treppen.

Auf jeden Fall war der Besuch der Grotte ein einzigartiges Erlebnis! Bei einem kleinen Verkaufsstand für Postkarten und Mineralien frage ich eine alte Frau nach einer Osmitze, einer Art Buschenwirtschaft, oder nach einem Agritourismo in der Nähe. Sie nennt uns zwar ein Lokal und beschreibt den Weg, aber leider versagen wir beim Finden der Lokalität. Nach dem Spaziergang durch eine kaum landwirtschaftlich genutzte Karstlandschaft nehmen wir den Bus zurück nach Trieste - eine Abenteuerfahrt, die uns sogar durch Prosecco führt. In Serpentinen geht es bergab, mit herrlichen Ausblicken auf das Meer. All das Vergnügen haben wir für 1,25 Euro.

Dann sind wir wieder an der Piazza Oberdan angekommen. Wir haben Hunger und Durst, steuern erst einmal eine Bar an. Dort gibt es aber nur belegtes Toastbrot. Also überqueren wir die Straße. In der nächsten Bar bekommen wir eine Semmel mit einem Stück gekochtem Schweinefleisch und frischem Kren bzw. Senf sowie ein Bier dazu. Wir sitzen dazu noch in der Sonne und fühlen uns nach der Einkehr wieder frisch und munter. So steuern wir die Synagoge an. Leider hat das Museum bereits geschlossen, und die Synagoge ist in der nächsten Zeit nur zu Gottesdienstzeiten geöffnet. Wir sind enttäuscht, denn schon von außen wirkt die Synagoge interessant. Zudem zählt sie zu den größten in Europa.

Also bummeln wir heimwärts und machen eine kurze Siesta. Dann geht es auf die Suche nach einer Enoteca. Aber wir finden nur Restaurants. So kehren wir zurück zu unserem "Stammlokal" neben der Wohnung und lassen uns den kühlen Abendwind ums Gesicht streichen. Es gibt einen leckeren Rotwein vom Collio und einen ganz besonderen von Edi Keber aus Cormons. Er hat uns dort schon bestens geschmeckt. Wir bekommen wieder frische hausgemachte Chips dazu und leckere Pizzastückchen. Das Ganze zweimal, da braucht man wirklich kein Abendessen. Es ist schon toll, dass man in untouristischen Bars immer kleine Snacks zu alkoholischen Getränken serviert bekommt - da haben wir schon auf so manche Mahlzeit verzichten können.

Donnerstag, 23. September 2010

Wieder ein Reisetag. Wir haben gut geschlafen und frühstücken wie gewohnt in "unserem" Café. Dort weiß man schon, was wir wollen - es geht alles automatisch. Wir können uns Zeit lassen und noch etwas die Atmosphäre genießen. Nach und nach werden die Rollos an den Schaufenstern hochgezogen, dann die Scheiben geputzt. Leute laufen vorbei; die Frauen sind wirklich schick gekleidet! Besonders die älteren Damen. Einige nehmen im Stehen schnell einen Espresso, andere setzen sich gemütlich draußen hin und lassen sich Zeit, so wie wir es tun. Ganz schön viel los in der kleinen Fußgängerzone!

Wir verabschieden uns herzlich, die Mädels winken und wünschen gute Reise. Der Kellner aus unserer "Stammbar" winkt uns zu. Dann wird fertig gepackt. Auch von der Besitzerin und den Mädels unserer Unterkunft werden wir herzlich verabschiedet. Sie wollen noch wissen, wie es uns bei ihnen gefallen hat - und überhaupt in Trieste. Es ist fast so, als wären wir Stammgäste. Dann ziehen wir mit unserem Gepäck zum Bahnhof, werfen unterwegs nochmals einen Blick aufs Meer.

Am Bahnhof werden die Fahrkarten nach Cervignana-Aquileia gekauft; eine lange Schlange steht vor dem Schalter. Da wir noch etwas Zeit haben, genießen wir an einer Bar einen Aperol. Dann fahren wir mit einem total neuen Regionalzug los. In Cervignano müssen wir in einen Bus umsteigen, aber vorher noch beim Zeitschriftenladen die Fahrkarten besorgen. Zehn Minuten später sind wir in Aquileia. Wir orientieren uns an der Ausschilderung zum Municipio, denn da wird wohl die Piazza Garibaldi sein. Die 500 Meter kommen uns elend lang vor. Wie erwartet, befindet sich die Piazza Garibaldi beim Rathaus, und dort ist auch unser Hotel. Wir checken ein und entschließen uns, gleich hier zu essen. Der frische Branzino mundet wirklich gut! Der Hauswein lässt auch keine Wünsche offen.

Dann geht die Erkundung des kleinen Ortes los. Erst besichtigen wir die Kirche San Antonio aus dem 14. Jahrhundert und gleich danach das archäologische Nationalmuseum. Das ist wirklich eine Überraschung, denn wer hätte in solch einer kleinen Ortschaft eine derartige Sammlung erwartet? Skulpturen, Glas, Sarkophage, Schmuck, Münzen, Mosaiken, Tonwaren, Musikinstrumente, Urnen über Urnen und noch viel, viel mehr. Die Zeit vergeht wie im Flug. Man müsste wirklich mehrfach in dieses Museum gehen. Also sollten wir einmal nach Aquileia zurückkommen, dann werden wir es wieder besuchen...

Jetzt geht es zur Basilika Santa Maria Assunta. Sie wurde im 11. Jahrhundert errichtet und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders faszinierend sind die Mosaikböden, die aus verschiedenen Zeitepochen stammen. Die ältesten befanden sich schon in dem Vorgängerbau aus der Zeit um 300. Neben geometrischen Formen und christlichen Motiven sind auch viele Tiere zu sehen. Die Krypta aus dem 9. Jahrhundert mit ihren alten Fresken besichtigen wir auch noch. Die Turmbesteigung ist leider nicht mehr möglich. Schade.

Dann spazieren wir durch die Zypressenallee zu den Hafenanlagen aus der Römerzeit. Leider geht schon die Sonne unter, und wir müssen das Ausgrabungsgelände verlassen. Die Wärterin schließt hinter uns ab. Aber andere Bauwerke aus der Römerzeit sind noch zugänglich, und so besichtigen wir im Abendlicht das Forum, die Via sacra, ein Mausoleum und die Thermen. Mittlerweile ist es fast dunkel, und wir gehen zum Hotel zurück. An einem Tisch vor der Tür teilen wir uns eine Vorspeisenplatte, trinken dazu Vino und den besten Grappa aller Zeiten, gelb im Glas, sanft und rund. Da werden wir gut schlafen!

Freitag, 24. September 2010

Es ist doch wunderbar, wenn beim Aufstehen schon die Sonne scheint! Wir wollen heute nach Grado und zur Lagune. Da der Bus erst um 10.46 geht, können wir ganz gemütlich frühstücken. Es gibt Orangensaft, Kaffee, Brot, Hörnchen, Butter, Wurst, Käse, Joghurt...

Wir sind reichlich früh an der Bushaltestelle. Noch ein Mann kommt dazu. Der Bus, der aus Udine kommt, hat fast 20 Minuten Verspätung. Vielleicht stand er im Stau. Dann geht es südwärts, und bald sind wir schon im Bereich der Lagune. Das Wasser steht relativ hoch, oder ist dies die Flut? Keiner von uns weiß, ob es am Mittelmeer auch Ebbe und Flut gibt. Auf einer einige Kilometer langen Brücke geht es über das Wasser, neben der Straße ist noch ein Fahrradweg. Dann sind wir auf der Insel und auch gleich bei der Stazione Autobus. Wir beschließen, uns einfach treiben zu lassen. Wir entdecken einen von einem Inder betriebenen Laden, und der hat wirklich tolle Sachen. So tätigen wir die ersten Einkäufe dieses Urlaubs. Dann peilen wir den Hafen an, denn eigentlich wollen wir ja eine Lagunenrundfahrt machen. Heute alles reserviert, steht auf einer Tafel. Naja, vielleicht finden wir noch ein Boot im Fischereihafen, der ca. 700 Meter entfernt liegt. Hier ruht ein malerisches Fischerboot neben dem anderen. Ein Fischer häutet kleine Katzenhaie und füttert Möwen mit Haut und Innereien. Die kämpfen richtig um die Abfälle. Uns tun die Katzenhaie leid, die vermutlich zu Schillerlocken verarbeitet werden und nicht auswachsen konnten. Wir sehen noch einem platt gefahrenen Fisch, sieht aus wie ein Stilleben in der Sonne. Ich frage einen Beamten der Guardia Finanza nach den Rundfahrten. Die Saison sei schon zu Ende, aber gestern habe er noch ein Schiff gesehen, aber so ganz sicher ist er nicht. Ob wir ein Wassertaxi nehmen sollen? In der Sonne bummeln wir zurück in den Ort und stehen vor einer schweren Entscheidung: Mittagessen in Grado oder "daheim"?

Wir entscheiden uns für Grado, weil es hier viele Fischgerichte geben dürfte. Wir vergleichen die Preise der Lokale, wo man draußen sitzen kann. Die Fischpreise sind schon sehr unterschiedlich: 100g liegen zwischen 4,80 und 6,00 Euro. Wir entscheiden uns für ein günstiges Restaurant, sind die ersten Gäste. So bleibt es aber nicht: Wir ziehen Leute an wie ein Magnet, und bald gibt es keinen Platz und keinen Fisch mehr. Dafür erhalten wir als Einzige noch einen Amaro auf Kosten des Hauses. Gegessen haben wir Alice auf Ruccola, Sardine Savor, Jakobsmuscheln auf Fischravioli und Tomaten, Branzino, Fritto di Mare und dreierlei Fisch mit weißer Polenta.

Grado ist ein ziemlich mondäner Badeort. Es gibt elegante Straßen, endlose Shoppingmeilen, Unmengen von Restaurants, herrliche Bepflanzungen und eine ausgedehnte verkehrsberuhigte Innenzone. Wir gehen zum Meer, stehen dann am Strand bzw. auf der Strandpromenade. Links und rechts gibt es Hotels mit Privatstränden. Schade, wir können nicht entlang der Brandungszone laufen. Dann donnert es plötzlich, und aus Richtung Trieste zieht ein Gewitter auf. Der Himmel wird schwarz. Wir bummeln die Strandpromende hinunter. Die spazierengehenden edlen alten Damen unterhalten sich so laut, dass man ihre Gespräche mithören kann. Wie wird es hier wohl in der Hauptsaison sein?

Dann gehen wir einige Stufen hinunter und gelangen ins Centro Storico. Sieht man mal von den unzähligen Restaurants ab, ist es hier richtig gemütlich. Die alten Häuschen sind malerisch restauriert und tragen einen wunderbaren Blumenschmuck. Dann gelangen wir zum Domplatz, hören Orgelmusik. Aber der Organist übt nur, und ein wenig später kommt noch ein Chor dazu. Der Dom ist prachtvoll, aber nicht mit der Kathedrale in Aquileia zu vergleichen: Die Mosaiken sind schlichter, und an einigen Stellen sieht man tieferliegende Mosaikreste der Vorgängerkirche. In einer Nische sehen wir eine besonders verehrte Madonnenfigur. Dann beginnt der Chor zu üben, und wir lauschen noch der Musik. Neben dem Dom befinden sich noch eine Sammlung von Sarkophagen und natürlich das Baptisterium. Und dann erwischen uns die ersten Regentropfen. Wir eilen schnurstracks zur Busstation. Wieder sind wir zu früh, und so gibt es noch ein Bier.

In unserem Hotel in Aquileia machen wir eine kurze Siesta. Es regnet und regnet. Aber nichts kann uns verdrießen: Wir setzen uns unter die Arkaden vor dem Hotel, trinken Wein, und schauen zu, wie wolkenbruchartige Regenfälle den Platz in einen seichten See verwandeln. Der Wirt schließt das Restaurant und sagt zu uns, wir sollten die Gläser auf dem Tisch stehen lassen.

Samstag, 25. September 2010

Der erste Blick aus dem Fenster zeigt: Es schüttet immer noch. Wir stellen uns schon vor, dass wir klatschenass zum Bus kommen werden. Aber es hat noch Zeit. Zunächst wird gefrühstückt und das Zimmer bezahlt. Die Koffer werden in Regencapes gewickelt. Aber dann tröpfelt es nur noch. Wir rollen unsere Koffer zur Bushaltestelle und warten auf den Bus. Heute ist er auf die Minute pünktlich. Eine richtige Überlandfahrt wartet auf uns. Wir sehen, wie die Menschen in den Dörfern leben, erblicken kleine Paläste und schauen, was sie auf den Feldern und in den Gärten anbauen. Alles ist nass, an vielen Stellen steht Wasser.

Nach einer knappen Stunde erreichen wir Palmanova. Gleich hinter dem Stadttor steigen wir aus; wir sehen schon die Piazza Grande. Gleich neben dem Dom ist unser Hotel. Aber auf dem Platz ist eine Kirmes aufgebaut worden. Die Nacht wird wohl nicht so ruhig werden! Der Empfang ist nett, aber unser Zimmer ist noch nicht fertig. Also deponieren wir unser Gepäck und ziehen sofort los.

Irgendwie nimmt uns der Ort gleich richtig in Beschlag. Eine wunderbare Atmosphäre umgibt uns vom ersten Augenblick an. Wir sitzen an der Piazza, trinken Moscato, Prosecco und Kaffee. Dann beginnen wir unseren Spaziergang. Palmanova wurde nach einem vorgegebenen Plan gebaut: Von der Piazza aus gehen die Straßen sternförmig zu den Wällen und Stadtmauern. Es gibt nur gleich hohe Häuschen und kaum Sehenswürdigkeiten. Leider regnet es schon wieder. Aber wir finden eine originelle Enoteca und nehmen dort ein kleines Mittagessen zu uns: Fleischspieß, Frico, Aqua und verschiedene Weine. Zum Nachtisch verkosten wir den leckeren friaulischen Hefekuchen.

Dann geht es zurück zum Hotel. Zimmer und Bad sind wirklich o.k. Wir machen uns erst einmal frisch und legen dann eine kurze Siesta ein. Dann geht es wieder auf Stadterkundung. Wir laufen die sternförmig verlaufenden Straßen ab, kommen an den ehemaligen Pulverdepots vorbei. Immer wieder kehren wir zur Piazza Grande zurück. Mal regnet es, mal scheint die Sonne. Wir werfen einen Blick in den Dom und beschließen, die Besichtigung auf den Sonntag zu verlegen, in Verbindung mit dem Gottesdienst. Wieder beginnt es zu regnen, und so steuern wir zum Abendessen wieder die Enoteca an. Hier kann man dank der 0,1l-Gläser viele verschiedene Weine probieren. Es gibt dazu  Schwertfischcarpaccio, Spaghetti, Steak, Schinken und Käse. Es schmeckt gut, und die Atmosphäre ist sehr gemütlich. Zum Aschied bekommen wir noch einen ganzen Hefekuchen geschenkt.

Auf der Piazza sind noch die Fahrgeschäfte in Betrieb. Wir erreichen das Hotel und sehen erst jetzt das Fußbodenmosaik mit der sternförmigen Aufteilung von Palmanova in der Eingangshalle. Wir gehen zu Bett, und bald hört auch die Kirmes auf.

Sonntag, 26. September 2010

Eigentlich hätten wir keinen Wecker gebraucht - die Glocken vom Dom machen jeden wach. Es ist eher ein Scheppern, kein harmonischen Geläut. Und dabei gibt es in Italien, in Agnone (Molise) die bedeutendste Glockengießerei der Welt!

Nach dem Frühstücksbuffet besuchen wir den Dom und erleben ein festliches Hochamt mit Chorgesang. Martin verkrümelt sich und geht auf Erkundung der Wälle. Er geht davon aus, dass er die Glocken am Ende der Messe hören wird, und will dann zum Dom zurückkehren. Da die Predigt langatmig und nicht zu verstehen ist, gehe ich raus. Ich sitze eine Weile vor dem Dom und beobachte das Treiben. Eine Bettlerin wird von der Polizei abgeführt; einige Leute kaufen auf dem anlässlich des Festes der Hl. Giustina stattfindenden Markt ein; die Fahrgeschäfte laufen ohne Musik. Zurück im Dom erlebe ich ein wunderschönes klangvolles Ave Maria.

Martin hat inzwischen drei Spitzen des Sternes und zwei Tore abgelaufen. Wir setzen uns vor dem Dom in die Sonne und essen den Hefekuchen, den wir gestern geschenkt bekamen. Dann umrundet Martin die Stadt, um vom Wall aus eine bessere Vorstellung vom Ausmaß der Befestigungsanlagen zu bekommen. Während dessen erkunde ich den Markt rund um die Piazza und kaufe einige Kleinigkeiten ein. Auch besorge ich die Busfahrkarten für die Weiterfahrt am Montag. Dann geht es zurück zum Hotel, wo kurz darauf auch Martin eintrifft. Er hat auch noch das Militärmuseum besucht.

Wir machen uns frisch. Draußen wechseln sich Regen und Sonnenschein ab. Wir inspizieren einige Restaurants, entscheiden uns aber wieder für die Enoteca. Und da, ein wunderbarer Regenbogen überspannt nicht nur die Piazza, sondern die ganze Stadt! Eine Farbenpracht! Überall stehen die Leute und staunen. Dann bahnt sich der nächste Wolkenbruch an, und wir gehen in die Enoteca. Die Besitzerin hat nicht damit gerechnet, dass sie uns ein drittes Mal sieht. Wir bekommen wieder ein kleines Tischchen und setzen die Weinprobe des Vortags fort. Da das Essen etwas länger dauert, gibt es vorab etwas Käse und Brot. Dann folgen Fleischspießchen, eine Art Gulasch, Kallmutzbrot und Crostata mit Nussschokoladencreme. Es ist wieder urgemütlich. Zum Abschied erhält jeder eine Umarmung mit Bacio, und wir bekommen eine Flasche Wein geschenkt. Das erlebt man nur selten! Fast trockenen Fußes gelangen wir zurück ins Hotel. Aber mein Knie tut weh, und Martin macht mir zweimal einen Umschlag mit kaltem Wasser.

Montag, 27. September 2010

Wir können den Tag gemütlich angehen lassen, denn unser Bus nach Udine geht erst um 10.50 Uhr. So bleibt uns nach dem Frühstück noch genügend Zeit für einen weiteren Marktbummel; dieses Mal ist es der ganz normale Wochenmarkt. Wir eilen zuerst zu einem Stand mit Vorhangstoffen und werden fündig: Stoffbahnen für unser Schlafzimmerfenster werden gekauft. An einem anderen Stand erwerben wir ein Kartoffelkochbuch. Und Martin entdeckt den Samenstand. Was bleibt mir da übrig, als wieder italienische Samen einzukaufen? Die Tüten enthalten viel mehr Samen und sind trotzdem billiger als in Deutschland.

Dann wird fertig gepackt, und es geht zur Fermata. Der Bus hat aufgrund des Staus wegen des Marktes etwas Verspätung. Macht nichts, wir haben in Udine genügend Zeit. So reicht es an der Autostazione sogar noch für einen Kaffee. Dann steigen wir in den Bus nach Spilimbergo ein. Es ist wieder eine schöne Überlandfahrt durch kleine Dörfer. Wir überqueren ein weiteres Mal den Tagliomento, wo schon wieder Kiesbänke zu sehen sind; er führt aber immer noch viel Wasser. Gegen 12 Uhr erreichen wir Spilimbergo, ziehen unser Gepäck durch die Via XX Settenbre, biegen dann ab in den Corso Roma und dann stehen wir auch schon vor unserem B&B. Unsere Unterkunft befindet sich in einem alten Haus, wunderbar renoviert. Unten im Haus ist eine Bar - dort werden wir täglich unser Frühstück bekommen.

Man hat uns wohl schon erwartet. Wir steigen die Treppe hinauf in den dritten Stock, und da begegnet uns schon unser netter Vermieter. Es ist die schönste Unterkunft der ganzen Reise. Es gibt nur drei Zimmer, die nach den Kontinenten Asien, Amerika und Afrika benannt und entsprechend ausgestattet sind. Alles ist mit solch einer Liebe zum Detail eingerichtet! Beginnend beim Mobiliar, den Bildern an den Wänden, kleinen Skulpturen, Literatur... Und erst die Bäder! Gefliest mit entsprechenden Motiven. Es ist wunderbar und super sauber. Ein Volltreffer! Dann erhalten wir noch Gutscheine für das Frühstück, das dieses Mal nur aus einem Heißgetränk und einem frischen Brioche bestehen wird.

Wir lassen uns noch ein Restaurant empfehlen. Dieses hat bis 14 Uhr geöffnet und wird von vielen Einheimischen besucht. Wir essen gemischten Salat sowie ein Nudelgericht mit Gorgonzola bzw. mit Sardinen. Es schmeckt köstlich. Dann machen wir die Bekanntschaft der kleinen Sveva, ca. zwei Jahre alt. Sie findet es sehr spannend, dass wir auch in zwei Sprachen mit ihr sprechen, denn ihre Mutter ist deutsch.

Die Stadterkundung beginnt mit dem Dom und seinen beiden Krypten. Daneben befindet sich eine kleine Verkaufsausstellung mit Handarbeiten aus dem Altersheim. Wir wählen eine Tischdecke aus. Dann laufen wir weiter zum Castello. Interessant ist der Innenhof mit wunderschönen Fresken. Anschließend geht es eine interessante Treppe aus Steinplatten und Flusskieseln hinauf zur Kommunalverwaltung von Spilimbergo. Von dem schön renovierten Palast blickt man hinunter zu einer kleinen Wallfahrtskirche, aber auch in die Weite des Tagliamentotales und hinüber zu den Bergen. Davor türmen sich weiße Wolkengebilde, die sich von Sekunde zu Sekunde verändern. Und dann blickt man hinüber nach San Daniele, auf einem Hügel gelegen. Weiter geht es entlang von Resten der Stadtmauer und zur Mosaikschule. Leider ist keine Besichtigung möglich, aber am Gebäude selbst und im Eingangsbereich finden sich wunderschöne Mosaiken ganz verschiedener Art. Manche sind schon in die Jahre gekommen, andere wirken ganz modern. Es ist schon sehr beeindruckend, was hier aus lauter kleinen Steinchen gezaubert wird und wurde!

Dann ruhen wir uns kurz auf dem Bänkchen vor einer Eisdiele aus und genießen das Eis. Anschließend wird das Besichtigungsprogramm fortgesetzt. Immer wieder sehen wir wunderschöne Mosaiken an Hauswänden. Alle weiteren Kirchen sind noch offen; es gibt herrliche Kreuzwege mit vielen Mosaiken. Leider sind die Kirchen im Inneren sehr dunkel, da es draußen trüb und schon dämmrig ist. Das ist schade.

Jetzt beginnt es wieder zu regnen. Es hat auch ziemlich abgekühlt. Wir bummeln noch etwas weiter und suchen dann nach einer Trattoria für das Abendessen. Bald entdecken wir ein uriges Lokal. Es ist noch leer, aber das ändert sich schon während der nächsten halben Stunde. Es gibt Salat, dreierlei Pasta auf einem Teller, Risotto mit Salsicce, Tagliato und Bratwurst mit Spinat. Leider ist der Hauswein etwas zu warm. Danach laufen wir ohne Regen zu unserer Unterkunft, auf nass glänzenden Straßen.

Dienstag, 28. September 2010

Wir frühstücken unten in der Bar. Dann machen wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Wir haben uns für einen Ausflug nach San Daniele entschieden. Der Bus gehört uns fast wieder allein. Es geht durch hübsche Dörfer, auf kleinsten Straßen. Das ist interessant, sieht man doch so, wie die Menschen hier leben. Hübsche Häuser, sehr gepflegt, mit riesigen Gärten, Blumen über Blumen.

Wir steigen in San Daniele an der Busstation aus. Der nette Busfahrer sagt uns noch, wie wir in das Centro Storico kommen. Es wäre nicht zu verfehlen: Die Kirchtürme sind wie fast überall die besten Wegweiser. Nach einer kurzen Kaffeepause gehen wir zuerst zum Dom. Er ist eher nüchtern und etwas kahl. Wir sind schon sehr verwöhnt, was Kunst und Architektur im Friaul angeht!

Dann folgen wir der Via Garibaldi zur St. Antonius-Kirche. Sie ist heute ein Museum - dem Beinamen "Sixtinische Kapelle des Friaul" kann man schon entnehmen, dass sie mit wunderschönen Fresken ausgemalt ist. Wir bummeln weiter. Von einer Aussichtsterrasse haben wir einen herrlichen Ausblick auf Reste der Stadtmauer, vor allem aber zu den nahen Bergen. Man kann sich nicht satt sehen. Wie ein Scherenschnitt wirkt die Silhouette der Berge, mit wechselnden Schattenflecken durch die Wolken. Leider gibt es keine Bank. Hier hätten wir wirklich meditieren und träumen können.

Über eine Sackgasse gelangen wir auf die andere Seite des Hügels und haben von einem kleinen verwunschenen Park aus erneut eine prächtige Aussicht. Es gibt viele Zypressenalleen - man muss deswegen also nicht in die Toskana reisen. Wir sehen Befestigungsanlagen, steile Treppen hinauf zu einer Kirche, und einen schönen Palazzo. Dann schließt sich unser Rundweg, und wir gelangen wieder zum Dom.

Wir finden ein mittelalterliches Haus mit Arkaden, unter denen sich eine Prosciuteria befindet. Hier machen wir unsere Mittagsrast bei San Daniele Schinken und einem Gläschen Wein. Es schmeckt vorzüglich an der frischen Luft. Martin genießt noch die Friaulische Nachtischspezialität Gubana mit Sliwowitz. Ganz gemütlich fahren wir dann mit dem Bus zurück nach Spilimbergo.

Am Spätnachmittag laufen wir nochmals durch das hübsche Städtchen. Es gibt keine Bausünden und keine großen Schilder an den alten Häusern. Alle Straßen sind mit Flusskieseln gepflastert, die Häuser mit Blumen geschmückt. Wir machen immer wieder neue Entdeckungen. Dann kehren wir in einem Restaurant ein, essen Salat, Bacalao, Gnocchi, Pasta und Frico. Zum Schluss gibt es einen Amaro Locale. Wir schlafen wunderbar!

Mittwoch, 29. September 2010

Wir frühstücken in der Bar und brechen dann zu einem weiteren Reisetag auf. An dieser Stelle wollen wir dem öffentlichen Nahverkehr in Italien ein Lob aussprechen. Wir sind nun schon viele Tage unterwegs. Alle Züge und Busse waren pünktlich, die Busfahrer hilfsbereit und freundlich. Als wir zum zweiten Mal von der gleichen Dame kontrolliert werden, unterhalten wir uns nett. Wir haben natürlich auch mustergültig unsere Fahrkarten entwertet...

Heute geht es mit dem direkten Bus nach Pordenone. Es sind zwar nur 40 Kilometer, aber da es durch viele Dörfer und Weiler geht, brauchen wir eine gute Stunde. Wir steigen an der Piazza Risorgimento aus. Nach unserem Stadtplan scheint das am günstigsten zu sein, was die Entfernung zu unserem Hotel betrifft. Wir haben wieder einen Volltreffer gelandet: Unser Zimmer entpuppt sich als ein großes und ganz neu eingerichtetes Apartment. Und sogar ein exzellentes Frühstück ist im Preis inbegriffen!

Wir ziehen gleich wieder los. Noch immer haben wir ein Stück von dem Hefekuchen, den wir in der Enoteca in Palmanova geschenkt bekommen haben. Also machen wir ein Picknick auf einer Parkbank und trinken anschließend einen Kaffee und einen Aperol Spritz. Dann geht es an der Kirche San Giorgio mit ihrem imposanten Turm vorbei, weiter durch kleine Gassen und Straßen, vorbei am Sitz der Provinzregierung und dann zu einem Markt. Es ist schon reichlich spät, und er wird auch schon abgebaut, aber wir finden noch einige originelle und hübsche Sachen. Da wir davon ausgehen, dass der Dom noch geschlossen hat, legen wir auf dem Corso Emmanuele eine Pause ein. Hier begeistert uns die Harmonie der Bauten mit ihren Arkaden.

Freitag, 1. Oktober 2010

Jede Reise geht einmal zu Ende! Auf vertrauter Strecke bringt uns der Zug über Verona und München wieder zurück nach Würzburg.