Drogensucht und Familie

Martin R. Textor

 

Der Missbrauch von Drogen hat sich in vielen Ländern zu einem großen sozialen Problem entwickelt. So verwenden z.B. in den USA zwischen 5 und 6 Mio. Personen regelmäßig Kokain und mehr als eine halbe Million Heroin; mindestens 18 Mio. rauchen Marihuana. Zwischen 1,5 und 2 Mio. aller Amerikaner sind von Heroin oder Kokain abhängig (Morganthau et al., 1988). In der Bundesrepublik Deutschland sind zwischen 50.000 und 100.000 Personen von Heroin und anderen Opiaten abhängig (Maier, 1986). Laut einer für den Freistaat Bayern repräsentativen Befragung haben 10,6% der Jugendlichen (ca. 240.000) irgendwann illegale Drogen zu sich genommen - und zwar zwei Drittel von ihnen Halluzinogene, 28% Heroin, 17% Stimulantien, 16% Schnüffelstoffe und 5% Kokain. Jugendliche aus allen Schichten und etwa gleich viel weibliche als männliche (47% zu 53%) haben Erfahrung im Umgang mit Drogen; Großstädter sind leicht überrepräsentiert. 3% der bayerischen Jugendlichen haben 6 bis 50 Mal und 0,5% über 50 Mal Drogen zu sich genommen, d.h. rund 12.000 von ihnen sind hochgradig drogengefährdet (Bayerisches Staatsministerium des Innern/ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, 1986).

In diesem Artikel sollen Erkenntnisse von (Familien-) Therapeuten und Forschern über die Herkunfts- und Zeugungsfamilien von Drogensüchtigen vorgestellt werden - über die Familien von Personen, die seit langer Zeit regelmäßig größere Mengen von Drogen zu sich nehmen und von diesen physiologisch sowie psychisch abhängig geworden sind. Das Interesse an den Ursprungsfamilien von Drogenabhängigen erwachte in den späten 1960-er und frühen 1970-er Jahren, als man feststellte, dass Einzeltherapien in der Regel nicht besonders erfolgreich sind. So wurde beobachtet, dass es nach einer kurzen Phase der Besserung oft zu einem Rückfall kam. Kurz zuvor waren häufig in den Herkunftsfamilien Krisen ausgebrochen - Mitglieder wurden depressiv, Eltern sprachen von Scheidung, Geschwister entwickelten Symptome. Diese Krisen ließen schlagartig nach, nachdem der Süchtige rückfällig geworden war. Daraus wurde gefolgert, dass der Drogenabhängige bestimmte Funktionen für die Familie wahrnimmt, sie also beispielsweise vor einem Auseinanderbrechen bewahrt (Stanton et al., 1978; Stanton, 1979b, c).

Ferner wurde beobachtet, dass Familienmitglieder manchmal die Behandlung Drogensüchtiger sabotierten (Stanton, 1979a, b, d) oder dass es kurz nach der Rückkehr des als therapiert entlassenen Suchtkranken in die Herkunftsfamilie zu einem Rückfall kam (Huberty, 1975; Stanton, 1979b). Daraus wurde gefolgert, dass diese Familien aus bestimmten Gründen ein drogenabhängiges, "krankes" Mitglied dringend zu benötigen scheinen. So kam die Beobachtung nicht überraschend, dass die meisten Drogensüchtigen auch noch mit 30 Jahren (und mehr) intensive Beziehungen zu ihren Herkunftsfamilien haben und ihnen innerlich eng verbunden sind (Seldin, 1972; Kupetz et al., 1977; Stanton, 1979c, d; Schaltenbrand, 1984); in den USA leben sogar mehr als 60% der Abhängigen in ihren Ursprungsfamilien (Noone & Reddig, 1976; Stanton et al., 1978; Stanton & Todd, 1979). So wurde Drogensucht als ein Familienproblem definiert, wurde der Abhängige als Symptomträger erkannt. Aber erst seit wenigen Jahren wird auch den interpersonalen Beziehungen von Drogenabhängigen in Zeugungsfamilien Aufmerksamkeit geschenkt. Neben den Familienverhältnissen von Süchtigen sollen in diesem Artikel aber auch intrapersonale und soziale Faktoren Berücksichtigung finden.

Der Drogensüchtige

Erste Erfahrungen mit Drogen werden zumeist im Alter von 15 bis l7 Jahren gesammelt. In dieser Lebensphase werden Jugendliche mit einer Vielzahl von Entwicklungsaufgaben und Anforderungen konfrontiert - sie müssen sich von der Herkunftsfamilie ablösen, Erfahrungen mit heterosexuellen Beziehungen sammeln, eine eigene Identität ausbilden und Verantwortung für die eigene Schullaufbahn und Berufsausbildung übernehmen. Spätere Drogenabhängige scheitern an vielen dieser altersspezifischen Herausforderungen. Oft fehlen ihnen die notwendigen Kompetenzen, Handlungstechniken und Problemlösungsmethoden, die sie sich aufgrund einer gestörten Kindheitsentwicklung nicht aneignen konnten - vielfach wurden sie schon früh als Problemkinder identifiziert (Huberty & Huberty, 1976; Kupetz et al., 1977; Nobiling 1984; Seifert-Schröder, 1984). So werden die Jahre des Heranwachsens für diese Personen zu einer Zeit der Krisen. Sie kommen normalen Anforderungen nicht nach, stehen Problemen handlungsunfähig gegenüber, versagen auf der Schule, beenden ihre Berufsausbildung nicht oder nehmen Stellen unter ihren Fähigkeiten an, scheitern an realitätsfernen Plänen und illusionären Ansprüchen. Die großen Misserfolgserlebnisse werden oft den Eltern bzw. der Gesellschaft zugeschrieben (Huberty, 1975; Stanton et al., 1978; Siegert, 1979a, b; Wolper & Scheiner, 1981). Die späteren Drogenabhängigen erleben sich aufgrund dieser Erfahrungen als Versager, fühlen sich ohnmächtig und hilflos, entwickeln ein negatives Selbstbild und halten sich für unfähig (Schwartzmann, 1975; Ziegler-Driscoll, 1977; Siegert 1979b; Nobiling, 1984).

Oft werden Drogen aus der Reaktion auf die skizzierte belastende Situation heraus (zum ersten Mal) missbraucht. Sie dienen der Selbsttröstung und -beruhigung, vermindern den aus der mangelnden Anerkennung und Bestätigung durch Andere resultierenden psychischen Schmerz und helfen, deprimierende Gedanken, Selbstzweifel, negative Selbstwertgefühle und andere schmerzhafte Emotionen zu betäuben. Auch verlieren unter Drogeneinfluss Widersprüche zwischen Selbstansprüchen und Wirklichkeit an Bedeutung. Vor allem aber ermöglichen Drogen, den erlebten großen Belastungen auszuweichen, Probleme zu verdrängen und Herausforderungen zu entfliehen, an denen man zu scheitern befürchtet (Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Kaufman & Kaufmann, 1979; Nobiling, 1984; Seifert-Schröder, 1984). Zugleich kann der Drogenmissbrauch manchmal als demonstrative Aufforderung an Dritte verstanden werden, dem jungen Menschen in einer hoffnungslosen Situation zu helfen (Siegert, 1979b).

Vielen (späteren) Drogenabhängigen gelingt es in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter auch nicht, befriedigende Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen. So fühlen sie sich oft einsam und isoliert. Zudem versagen sie in heterosexuellen Partnerschaften, da sie nur oberflächliche Beziehungen ohne tiefe emotionale Bindungen eingehen. Auch haben sie vielfach keine sichere Geschlechtsidentität entwickelt und leiden unter sexuellen Problemen wie Versagensängsten. Der Drogenmissbrauch ermöglicht ihnen, Gefühle der Einsamkeit und des Frustriertseins zu verdrängen sowie der Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und mit den Misserfolgen in heterosexuellen Partnerschaften auszuweichen. Zudem schwächt er den Geschlechtstrieb (Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Schwartzman, 1975; Stanton er al., 1978; Wolper & Scheiner, 1981). Auch mögen sie Drogen verwenden, um das empfundene Defizit an lustbetonten Erlebnissen auszugleichen sowie um Aufregung und Abwechslung in ihr tristes Leben zu bringen. Andere Motive können Reizhunger, Neugier, der Wunsch nach einer Erweiterung des Bewusstseins oder die Suche nach faszinierenden übersinnlichen Erfahrungen sein (Kaufman & Kaufmann, 1979; Bayerisches Staatsministerium des Innern/ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, 1986).

Bei Drogenabhängigen sind ferner ein geringer Grad der Selbstdifferenzierung, diffuse Grenzen gegenüber Dritten und eine ungenaue Selbstwahrnehmung zu beobachten. Es ist ihnen nicht gelungen, zu individuieren, ein starkes Ich auszubilden und wirklich selbständig zu werden (Stanton et al., 1978; Weidman, 1983; Seifert-Schröder, 1984). Manchmal erleben sie den Drogengenuss als eine der wenigen Situationen, in denen sie Kontrolle über ihr Leben haben (Weidman, 1983). In einigen Fällen richten sie die gegenüber Eltern und anderen Personen erlebte Wut gegen sich selbst, was zu Selbstaggression (durch Verwendung von Drogen) und Selbstmordgefährdung führt (Reilly, 1975; Bayerisches Staatsministerium des Innern/ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, 1986).

Die Herkunftsfamilie von Drogenabhängigen

In den Herkunftsfamilien von Drogenabhängigen sind Kommunikationsprozesse häufig gestört. Die Familienmitglieder sind nicht fähig, Probleme miteinander zu besprechen und positive oder negative Gefühle auszudrücken. Starke Emotionen und Konflikte sind angsterregend und werden deshalb verleugnet oder verdrängt (Friedman, 1974; Bron, 1977; Uchtenhagen, 1982). Oft wird das Familienleben als oberflächlich, langweilig und freudlos beschrieben. Die Familienmitglieder fühlen sich einsam, unverstanden und voneinander entfremdet (Reilly, 1975; Kaufman & Kaufmann, 1979). Aus dieser unbefriedigenden Situation heraus missbrauchen sie vielfach alkoholische Getränke oder Medikamente, was bis zur Abhängigkeit führen kann (Huberty & Huberty, 1976, 1983; Wolper & Scheiner, 1981; Uchtenhagen, 1982; Zimmer-Höfler, 1984). Auch ist generell eine ausgesprochene Konsumhaltung als Lebenseinstellung bei Eltern und Kindern sowie eine Tendenz zur Ersatzbefriedigung durch Materielles feststellbar (Harbin & Maziar, 1975; Bron, 1977; Welter-Enderlin, 1982).

So sind (spätere) Drogenabhängige bereits in ihren Herkunftsfamilien mit Suchtmitteln konfrontiert worden; oft haben sie schon in ihrer Kindheit Psychopharmaka erhalten (Stanton, 1979d). Ihre Eltern rationalisieren nicht nur den eigenen Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch, sondern stehen häufig auch den Experimenten ihrer Kinder mit Suchtmitteln gewährend oder gleichgültig gegenüber. Vereinzelt verneinen sie auch, dass ihre Kinder Drogen verwenden (Huberty, 1975; Klagsbrun & Davis, 1977; Uchtenhagen, 1982). Ansonsten tendieren die Eltern dazu, weder den Suchtkranken noch sich selbst für den Drogenmissbrauch verantwortlich zu machen. Sie klagen sich entweder wechselseitig an oder schreiben die Schuld Dritten zu. Auch bekämpfen sie die Verwendung von Drogen nicht auf wirksame Weise, da sie davon ausgehen, dass ihr Kind sein Verhalten nicht kontrollieren kann. So machen sie z.B. Drohungen nicht wahr (Stanton et al., 1978; Siegert, 1979a; Schaltenbrand, 1984). Wenn der Süchtige abstinent ist, drücken seine Eltern aufgrund der angedeuteten Haltung vielfach die Erwartung aus, dass dieses nur ein vorübergehender Zustand sei. Sie unterstützen ihn nicht oder nur halbherzig, so dass es oft zu einem Rückfall kommt (sich selbst erfüllende Prophezeiung) (Schwartzman, 1975). Auch bemühen sich die Eltern, negative Konsequenzen der Sucht von ihrem Kind abzuhalten, indem sie z.B. seine Rechnungen zahlen, ihm Geld geben oder bei Schwierigkeiten mit der Polizei Rechtsanwälte einschalten (Seifert-Schröder, 1984).

Die Ehebeziehung der Eltern von (späteren) Drogenabhängigen ist in der Regel gestört. So leiden die Partner unter emotionaler Distanz, Unzufriedenheit mit ihrem Geschlechtsleben sowie Mangel an Intimität und Dialogfähigkeit (Friedman, 1974; Huberty, 1975; Klagsbrun & Davis, 1977; Stanton, 1979c). Oft wird der (spätere) Drogenabhängige von dem gegen-geschlechtlichen Elternteil in eine symbiotische Beziehung verwickelt oder als Ersatzpartner behandelt. Dieser ist ihm gegenüber überbehütend, nachgiebig, verständnisvoll und überfürsorglich. Er verlangt wenig Eigenleistung von seinem Kind und verwöhnt es sehr, so dass es nur eine geringe Leistungsbereitschaft und Frustrationstoleranz entwickelt. Zumeist gesteht er dem Kind große Macht innerhalb der Beziehung zu (Stahl & Panzer, 1973; Harbin & Maziar, 1975; Bron, 1977; Lazarus, 1980; Nobiling, 1984; Schaltenbrand, 1984). Vielfach verhält sich der Elternteil auch verführerisch dem Kind gegenüber - so wurden z.B. in den USA bis zu 50% der weiblichen Drogenabhängigen von ihren Vätern sexuell missbraucht (Kaufman & Kaufmann, 1979; Stanton 1979b, c, d; Wolper & Scheiner, 1981; Zimmer-Höfler, 1984). Der symbiotische Elternteil ist in der Regel bereit, den Drogenabhängigen auch noch als Erwachsenen zu versorgen und finanziell zu unterstützen (Siegert, 1979a).

Der gleichgeschlechtliche Elternteil nimmt vielfach eine Randposition in der Familie ein und besitzt deutlich weniger Macht als sein Partner (Seldin, 1972; Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Klagsbrun & Davis, 1977; Weidman, 1983). Er akzeptiert häufig den (späteren) Drogenabhängigen nicht als Person und tritt ihm gleichgültig und desinteressiert oder ablehnend und feindselig entgegen. Oft äußert er negative Erwartungen gegenüber dem Kind oder ermutigt unbewusst sein Versagen in Schule, Beruf und Leben, weil er es als Konkurrenten empfindet. Da er sich nur wenig mit ihm beschäftigt und eine schwache Position in der Familie innehat, dient er nicht als Verhaltensmodell, bietet nur geringe Identifikationsmöglichkeiten und erlaubt seinem Kind im Jugendalter keine gesunde, dessen Selbstdifferenzierung fördernde Rebellion (Harbin & Maziar, 1975; Schwartzman, 1975; Bron, 1977; Uchtenhagen, 1982). Vielfach ist der gleichgeschlechtliche Elternteil auf das Kind wegen seiner symbiotischen Beziehung zum gegengeschlechtlichen eifersüchtig, was zu Spannungen und Konflikten führen kann. Wenn er versucht, das Verhalten seines Kindes zu kontrollieren und es zu disziplinieren, werden seine Bemühungen oft von seinem Partner zunichte gemacht. So gibt es keine klaren und eindeutigen Regeln, wird das Kind für sein Verhalten nicht verantwortlich gemacht, kommt es zu einer inkonsistenten Erziehung. Dementsprechend gibt es auch keine Zusammenarbeit der Eltern bei der Bekämpfung der Sucht. Werden dadurch Konflikte zwischen den Partnern hervorgerufen, bilden der Drogen-abhängige und der gegengeschlechtliche Elternteil eine Koalition gegen den gleichgeschlechtlichen, wodurch die symbiotische Beziehung bzw. die Spaltung der Familie nur noch verstärkt werden. Oft zieht sich dann der gleichgeschlechtliche Elternteil enttäuscht und verbittert zurück (Schwartzman, 1975; Huberty & Huberty, 1976, 1983; Stanton, 1977, 1979d; Welter-Enderlin, 1982; Schaltenbrand, 1984; Seifert-Schröder, 1984).

Bei dieser Familienkonstellation wird die Selbstdifferenzierung, Identitätsbildung und Ablösung des späteren Drogenabhängigen nur unzureichend gefördert. Er lernt nicht, selbständig und unabhängig zu werden. So ist er auf die Aufgaben des Jugendalters ungenügend vorbereitet und mag diesen durch Drogenmissbrauch auszuweichen bzw. sein Scheitern dadurch zu kompensieren versuchen (s.o.). Auch bleibt der Drogenabhängige in solchen Fällen zumeist in der symbiotischen Beziehung zum gegengeschlechtlichen Elternteil gefangen. Er entwickelt starke Schuldgefühle, wenn er sich abzulösen versucht, da er unbewusst merkt, dass er dessen Lebensinhalt ist und dass seine Bestrebungen Ängste, Depressionen und Selbstmordgedanken in diesem hervorrufen. Zudem versucht der Elternteil, das Kind an sich zu binden, indem er z.B. an dessen Loyalität appelliert, Abhängigkeitswünsche ausnutzt oder verdeckt die Botschaft sendet, dass er ohne es nicht leben kann (Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Bartlett, 1975; Siegert, 1979a; Stanton, 1979d; Nobiling, 1984). Der Drogenmissbrauch ist in diesen Fällen eine paradoxe Lösung des Konflikts zwischen Bindung und Ablösung. Auf der einen Seite erlebt der Suchtkranke ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und Selbständigkeit, wenn er sich gegen den Willen seiner Eltern in der Drogenszene aufhält oder wenn er ihnen beweist, dass sie sein Verhalten nicht kontrollieren können. So kann der Drogenmissbrauch auch als Versuch der Ablösung verstanden werden. Auf der anderen Seite befriedigt er den Wunsch des symbiotischen Elternteils nach einem abhängigen Kind. Er erscheint diesem als eine inkompetente und hilfsbedürftige Person, die überwacht, behütet und umsorgt werden muss. Zudem muss der Drogensüchtige nicht die Verantwortung für die mangelnde Ablösung und seine Lebensuntüchtigkeit übernehmen, da sie der Suchtkrankheit zugeschrieben werden kann. Da der Drogenmissbrauch sowohl für den Elternteil als auch für das Kind die beschriebenen Funktionen erfüllt, ist es nicht verwunderlich, dass beide an der Aufrechterhaltung des Status quo interessiert sind und von außen her kommenden (therapeutischen) Interventionen Widerstand entgegensetzen (Noone & Reddig, 1976; Stanton, 1977, 1978, 1979b, c, d; Kaufman & Kaufmann, 1979; Weidman, 1983; Schaltenbrand, 1984).

Starke symbiotische Beziehungen zwischen dem (späteren) Drogenabhängigen und einem Elternteil sind auch in den Familien Alleinerziehender zu finden - so stammen Suchtkranke überdurchschnittlich oft aus unvollständigen Familien, haben in ihrer Kindheit die Scheidung ihrer Eltern oder den Tod eines Elternteils erfahren (Stahl & Panzer, 1973; Stanton, 1979c, d; Ziegler-Driscoll, 1979; Lazarus, 1980; Uchtenhagen, 1982; Huberty & Huberty, 1983). In diesen Fällen kann der Drogenmissbrauch ebenfalls die Funktion haben, das Dilemma von Bindung und Ablösung auf paradoxe Weise zu lösen und die Loyalität des Kindes zu beweisen. Manchmal dient er aber auch dem Bekämpfen von Trauer, Schmerz und Verlustgefühlen. Ferner wurden in vielen dieser Fälle die Kinder vernachlässigt und unzureichend sozialisiert, so dass sie auf der Schule und im Beruf versagten und in die Subkultur Drogensüchtiger abglitten.

In anderen Fällen hat ein Elternteil des späteren Suchtkranken (oder beide) die starken Gefühle nicht verarbeitet, die durch den Tod der eigenen Eltern hervorgerufen wurden. So leidet er unter verdrängter Trauer und Trennungsängsten. Diese Emotionen führen dazu, dass der Elternteil die Individuation und Ablösung seines Kindes zu verhindern sucht - da er den Verlust der eigenen Eltern nicht akzeptiert hat, kann er nun den "Verlust" eines selbständig werdenden Kindes nicht tolerieren. So ermutigt er offen oder verdeckt den Drogenmissbrauch des Kindes, da es auf diese Weise abhängig bleibt. Auch mag er den Suchtkranken mit den gestorbenen Eltern identifizieren, so dass er die ihnen gegenüber empfundenen Gefühle auf ihn übertragen kann und sich nicht mit dem erlittenen Verlust auseinandersetzen muss. In anderen Fällen ermöglicht ihm der langsame Prozess der Selbstzerstörung, den er bei seinem drogenabhängigen Kind beobachtet, den Tod seiner Eltern wiederzuerleben (Reilly, 1975; Stanton, 1977, 1979c; Stanton er al., 1978; Huberty & Huberty, 1983).

In manchen Fällen erfüllt die Drogensucht des Kindes auch die Funktion, die Herkunftsfamilie zusammenzuhalten. Hier sind die Familienmitglieder zumeist isoliert, empfinden wenig Gefühle füreinander und reden kaum miteinander. Oft ist der Drogenmissbrauch das einzige Thema, das sie zusammenkommen und intensiv miteinander kommunizieren lässt. Es bringt Leben in die emotional "tote" Familie, sorgt für Aufregung und gibt den Eltern einen gewissen Lebensinhalt. So werden das Verhalten des Suchtkranken, die Auseinandersetzungen um die Schuldfrage und die Diskussion einzuleitender Maßnahmen zum Mittelpunkt des Familienlebens. Vor allem aber werden die Eltern in der gemeinsamen Sorge um ihr Kind geeinigt. Da die Drogenabhängigkeit die Familienbande stärkt und die Familienmitglieder zusammenhält, sind alle an der Aufrechterhaltung der Symptomatik interessiert. Auf diese Weise lässt sich erklären, wieso sie z.B. den Suchtkranken finanziell unterstützen, seinem Verhalten keine Schranken setzen und Behandlungsmaßnahmen sabotieren (Friedman, 1974; Schwartzman, 1975; Huberty & Huberty, 1976, 1983; Stanton, 1977, 1979c, d; Nobiling, 1984).

Eine ähnliche Funktion erfüllt die Drogenabhängigkeit eines Kindes in Familien, in denen es häufig zu Ehekonflikten kommt und die Gefahr einer Trennung der Eltern besteht. Durch das Verhalten des Suchtkranken und die daraus resultierenden Umweltreaktionen werden die Partner von ihren Eheproblemen abgelenkt und zur Zusammenarbeit gezwungen. Zugleich können sie ihre Auseinandersetzungen fortführen, indem sie sich über die richtigen Maßnahmen gegenüber dem Kind streiten. Da die Konflikte nun aber nicht mehr auf der Partnerebene stattfinden, wird die Ehebeziehung stabilisiert. Ist die Gefahr einer Trennung gebannt, mag der Drogenabhängige abstinent werden. Dann mögen jedoch die Eheprobleme wieder hervorbrechen, was einen Rückfall hervorrufen kann. Dieses erklärt beispielsweise, wieso viele aus Einrichtungen als "geheilt" entlassene Suchtkranke nach der Rückkehr in die Herkunftsfamilien wieder Drogen missbrauchen. Hier gewährleisten sie also ebenfalls den Zusammenhalt der Familie, erweisen sich als loyale und aufopferungsbereite Kinder (Kupetz er al., 1977; Stanton, 1977, 1978, 1979b, c, d; Welter-Enderlin, 1982; Weidman, 1983).

Oft wurde ein späterer Drogenabhängiger auch in seiner Kindheit nur selten von seinen Eltern als Person bestätigt, gelobt oder positiv verstärkt. Er litt unter emotionaler Deprivation, weil er kaum Liebe und Zuneigung erfuhr. So lernte er, dass er nur die Aufmerksamkeit seiner Eltern gewinnen kann, wenn er sich auffällig verhält, also z.B. Drogen zu sich nimmt (Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Reilly, 1975; Kaufman & Kaufmann, 1979). In anderen Fällen wird er seitens der Eltern mit extrem hohen Leistungserwartungen konfrontiert, die er nicht erfüllen kann. So entzieht er sich ihnen durch Drogenmissbrauch, da er dann von jeder Verantwortung für sein Versagen freigesprochen wird (Hirsch & Imhof, 1975; Schwartzman, 1975; Stanton, 1979d). Eine ähnliche Situation entsteht, wenn er mit hochbegabten und erfolgreichen Geschwistern konkurrieren muss. Da er deren Leistungen nicht erreichen kann und deshalb immer wieder die Kritik und Ablehnung seiner Eltern erfährt, mag er sich dem Wettbewerb und den fortwährenden Misserfolgserlebnissen durch Drogenmissbrauch entziehen (Huberty & Huberty, 1976; Kaufman & Kaufmann, 1979).

Deutlich wird, dass wohl in den meisten Fällen Familienfaktoren bei der Entstehung von Drogenabhängigkeit eine große Rolle spielen. So kann der Suchtkranke als "Identifizierter Patient", als Symptom einer gestörten Familie betrachtet werden. Sein Verhalten erfüllt für die Familienmitglieder immer dieselbe Funktion und lässt stabile, voraussagbare und die Homöostase stützende Muster entstehen. So sind alle an einer Aufrechterhaltung der Symptomatik interessiert (Hirsch & Imhof, 1975; Kupetz et al., 1977; Stanton et al., 1978; Wolper & Scheiner, 1981). Auch fällt auf, dass ähnliche pathogene Muster ebenfalls in anderen gestörten Familien zu finden sind (Klagsbrun & Davis, 1977; Uchtenhagen, 1982).

Die Zeugungsfamilie von Drogenabhängigen

In vielen Fällen gehen Drogenabhängige Beziehungen zu gegengeschlechtlichen Partnern ein und gründen einen eigenen Haushalt. Da sie aber wichtige Funktionen in ihren Herkunftsfamilien erfüllen (s.o.), akzeptieren ihre Eltern nur selten diese Beziehungen. So lehnen sie den Partner ab, kritisieren ihn und streiten sich oft mit ihm. Da der Suchtkranke sich nicht wirklich von seiner Herkunftsfamilie abgelöst hat, ergreift er bei Auseinandersetzungen vielfach die Partei seiner Eltern, anstatt den Partner zu unterstützen. Auch besucht er regelmäßig seine Eltern und bespricht mit ihnen seine Partnerprobleme. So zeigt er, dass er der Ursprungsfamilie verbunden bleibt und bereit ist, weiterhin die ihm übertragenen Funktionen zu übernehmen. Fürchten seine Eltern, dass sie ihn an seinen Partner verlieren könnten, rufen sie manchmal eine Familienkrise hervor. Dann kehrt der Drogenabhängige nach Hause zurück und greift helfend ein oder beweist den Eltern durch Auseinandersetzungen mit dem Partner, dass die Beziehung weniger eng als befürchtet ist. So erfüllen Ehekonflikte eine wichtige homöostatische Funktion im Dreigenerationensystem. Aufgrund der skizzierten Dynamik kommt es schließlich vielfach zu einer Trennung bzw. Scheidung der Partner. Der Suchtkranke kehrt entweder in seine Herkunftsfamilie zurück oder bleibt - insbesondere beim Vorhandensein von Kindern - im eigenen Haushalt (oft mit einer raschen Abfolge wechselnder Partner) wohnen (Huberty, 1975; Stanton, 1979b, d; Ziegler-Driscoll, 1979; Wolper & Scheiner, 1981).

Drogenabhängige haben in der Regel große Probleme, für längere Zeit eine Stelle zu finden, die eigene Familie zu unterhalten, eine angemessene Wohnung zu finanzieren, Schwierigkeiten mit dem Gesetz zu vermeiden und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten - egal, ob sie mit einem Partner zusammenleben oder alleinerziehend sind. Oft ist die Haushaltsführung chaotisch (Lief, 1985). In manchen Fällen wird die Partnerbeziehung ähnlich wie die Beziehungen in der Ursprungsfamilie definiert. So mag sie symbiotisch sein, ist der Partner vielfach verwöhnend und überbehütend. Hier wird er oft zur wichtigsten Bezugsperson des Suchtkranken. Nehmen beide Partner Drogen zu sich, sind häufig ihre Eltern in ihrer Familie involviert. So mögen sie z.B. einen Beitrag zum Haushaltseinkommen leisten oder an der Erziehung der Kinder mitwirken (vgl. Zimmer & Uchtenhagen, 1982).

Werden Kinder gezeugt, so wirkt sich während der Schwangerschaft oft negativ aus, dass die Mütter in einem schlechten Gesundheitszustand sind, ihre Ernährung nicht umstellen und relativ selten zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Auch bereiten sich die Eltern nur wenig auf die Geburt ihres Kindes vor, insbesondere wenn es nichtehelich oder unerwünscht ist. In vielen Fällen kommt es zu Komplikationen (z.B. Frühgeburt, geringes Geburtsgewicht), wird das Kind drogenabhängig geboren (Stanton, 1979d; Lief, 1985). Aufgrund der schlechten Lebensbedingungen und der Erziehungsfehler seiner Eltern verläuft die weitere Entwicklung des Kindes oft problematisch. So wird es als Säugling unregelmäßig versorgt und wenig stimuliert, bleiben viele seiner Bedürfnisse unbefriedigt. Später ist die Erziehung häufig inkonsistent und autoritär. Die drogensüchtigen Eltern sind ungeduldig und streng, machen oft von Anweisungen, Drohungen, Strafen und Schimpfwörtern Gebrauch, verstärken Entwicklungsfortschritte nur selten positiv und fördern die Leistungsmotivation kaum. Vielfach vernachlässigen sie ihre Kinder oder misshandeln sie (Bauman & Dougherty, 1983; Lief, 1985). Aufgrund dieser Sozialisationsbedingungen kommt es oft zu Verzögerungen und Störungen in der kognitiven, emotionalen und Sprachentwicklung der Kinder. Sie sind unangepasst, leiden unter psychosozialen Problemen, zeigen häufig antisoziale Verhaltenstendenzen und erbringen schlechtere Schulleistungen als andere Kinder (Ziegler-Driscoll, 1979; Bauman & Dougherty, 1983; Lief, 1985). Ältere Kinder werden vielfach parentifiziert und müssen die Verantwortung für jüngere Geschwister und Aufgaben im Haushalt übernehmen.

Größere Systeme

Eine große Rolle bei der Entstehung von Drogenabhängigkeit spielt in der Regel auch die Gleichaltrigengruppe. So werden Suchtkranke zumeist durch Freunde mit Drogen vertraut gemacht. Treten sie dann tiefer in die Drogenszene ein, finden sie dort neue Bekannte, die als schlechte Vorbilder wirken und sie in der Verwendung von Suchtmitteln bestärken. Meistens sind diese Beziehungen aber nur oberflächlich und kurzfristig, was auch für solche sexueller Natur gilt. Der Suchtkranke fühlt sich bald in der Drogenszene heimisch und internalisiert ihren Lebensstil und ihre Normen. Zumeist wechselt er immer wieder zwischen ihr und seiner Familie, wobei er letztere nach Auseinandersetzungen verlässt und erst nach einer gewissen Zeit in sie zurückkehrt (Friedman, 1974; Kirschenbaum, Leonoff & Maliano, 1974; Stanton et al., 1978; Huberty & Huberty, 1983).

Drogensüchtige haben zumeist große Schwierigkeiten in Schule und Arbeitswelt erfahren. Sie haben in der Schule oder im Beruf versagt, fühlen sich von Lehrern, Vorgesetzten oder Kollegen geringschätzig behandelt und haben ein schlechtes Verhältnis zu ihnen. Häufig sind sie auch arbeitslos. So versuchen sie, durch die Verwendung von Drogen ihren Problemen zu entgehen und ihre Misserfolge zu verdrängen (s.o.). Meistens nehmen sie eine negative Haltung zur Gesellschaft ein. Der schnelle soziale Wandel und die hohen Anforderungen erzeugen in ihnen Ängste, Stress und Spannungen, denen sie durch Drogenmissbrauch zu entgehen versuchen (Friedman, 1974; Bron, 1977; Bayerisches Staatsministerium des Innern/ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, 1986).

Deutlich wird, dass bei der Untersuchung der Ätiologie von Drogenabhängigkeit die individuelle, die familiale und die soziale Ebene gleichermaßen berücksichtigt werden müssen. In den meisten Fällen sind monokausale Erklärungen nicht zutreffend. Daraus folgt, dass sich bei der Behandlung von Drogenabhängigen die Diagnose auf die gesamte Lebenskonstellation der Betroffenen beziehen muss. Auch sollten dem Therapeuten Strategien und Techniken für Eingriffe auf der individuellen, familialen und sozialen Ebene zur Verfügung stehen, so dass er den dort diagnostizierten Ursachen angemessen begegnen kann. Dabei dürfte das familientherapeutische Arsenal von besonderer Bedeutung sein, da in vielen Fällen auf eine Einbeziehung der Mitglieder der Herkunfts- bzw. Zeugungsfamilie des Suchtkranken in die Behandlung nicht verzichtet werden kann.

Quelle

Aus: Familiendynamik 1989, 14 (1), S. 13-26

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